c't 18/2020
S. 90
Test & Beratung
Online-Preisvergleichsdienste
Bild: Albert Hulm

Schnäppchenfahnder

Preisvergleichsdienste im Überblick

Preisvergleicher versprechen alle Orientierung im riesigen Online-Waren­angebot, soweit die Theorie. Schaut man sich die Dienste genauer an, finden sich große Unterschiede beim Sortiment, bei der Aufbereitung, den Komfortfunktionen – und auch bei den ermittelten Tiefst­preisen.

Von Tobias Engler

Einen Preisvergleicher aufrufen, die Bezeichnung des gewünschten Produkts eingeben – und schon liefert der Dienst eine aktuelle Liste der Angebote hunderter Händler, sauber sortiert nach dem Preis – so sollte es sein. Allerdings passiert es gar nicht mal selten, dass man wo­anders einen noch günstigeren Preis findet. Oder dass die Suche falsche Produkte ausgibt. Oder der Preisvergleicher das gewünschte Produkt gar nicht führt. Oder, oder, oder ...

Wir haben die acht größten „allge­meinen“ Preisvergleichsdienste unter die Lupe genommen: billiger.de, Check24, Geizhals, Google Shopping, guenstiger.de, idealo, Preis.de und Schottenland.de. Geizhals und guenstiger.de gehören wie die c’t zur Heise Gruppe. Spezialisten wie HolidayCheck (Reisen) und medizinfuchs.de (Medikamente) bleiben außen vor.

Unter den Preisvergleichern nimmt Google eine Sonderstellung ein: Statt aus aggregierten Händler-Feeds besteht ­Googles Shopping-Portfolio aus speziellen Anzeigen von Werbekunden. Diese Möglichkeit nutzen Check24 und idealo.de und stellen ihre Angebote bei Google Shopping ein. Auch billiger.de und guenstiger.de listen Check24 und Preis.de listet idealo.

Auf Seiten der Händler besitzen eBay und Amazon eine Ausnahmestellung, weil sie selber Marktplätze mit Tausenden Händlern sind. Alle Preisvergleicher berücksichtigen Amazon-Marketplace-Angebote, eBay fehlt bei Check24. Die ungewöhnlich hohe Zahl der Händler bei Geizhals stammt offenbar auch daher, dass der Preisvergleicher anders als an­dere Dienste jeden eBay-Händler einzeln zählt.

Praktisch: Check24 und – hier – idealo übernehmen auf Wunsch die Bezahlfunktion, sofern die Händler mitmachen. Das erspart Tipparbeit bei immer neuen Händlern.

Wir haben einen Warenkorb mit 20 Produkten unterschiedlicher Kategorien und Preisklassen zusammengestellt. Dienstleistungen, die viele Preisvergleicher ebenfalls im Portfolio haben, ließen wir unberücksichtigt. Unser Warenkorb enthält sehr populäre und aktuelle Produkte wie die Apple Airpods Pro genauso wie Artikel, die schon etwas länger am Markt sind, aber weiterhin nachgefragt werden. Für jedes Produkt haben wir die Top-Ergebnisse überprüft und festgehalten. Außerdem haben wir die Anzahl der Angebote erfasst, die der jeweilige Preisvergleicher aufgespürt hat. Gebraucht­geräte haben wir, soweit ersichtlich, nicht berücksichtigt.

Die Tabelle zeigt den Wert des Warenkorbs für die 16 Produkte an, die alle acht Dienste gefunden haben. Zudem haben wir festgehalten, wie oft jeder Dienst den besten Treffer gelandet hat oder zumindest bei den besten drei Treffern lag. Der Vergleich dieser drei Werte zeigt, wie eng viele der Dienste beieinander liegen – und dass ein, zwei schlechte Ergebnisse den Warenkorb massiv verteuern können: ­idealo etwa hatte beim allgemeinen Warenkorb gleich viele Treffer unter den besten drei Ergebnissen wie Geizhals und sogar einen Top-1-Treffer mehr.

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