c't 19/2020
S. 140
Wissen
Kamera-Apps

Knipsware

Was Open Camera kann – und was nicht

Die vorinstallierte Kamera-App auf Ihrem Android-Smartphone finden Sie überladen und fummelig? Oder im Gegenteil: Sie hat Ihnen zu wenige Optionen? Dann probieren Sie doch mal die alternative App Open Camera aus.

Von Steffen Herget

Wie gut Smartphone-Fotos aussehen, hat schon lange nicht mehr nur mit der Hardware zu tun. Große Verbesserungen wurden zuletzt durch immer aufwendigere Software erreicht. Die Kamera-­Apps der Smartphonehersteller sind eng auf die eigene Hardware zugeschnitten, um das Beste aus den Kameras heraus­zuholen. Um aus den Rohdaten, die der ­Sensor liefert, ein ansehnliches Bild zu erhalten, müssen Software und Bildsignalprozessor im Zusammenspiel etwa Kompressionsartefakte und Rauschen heraus­rechnen, die Farbdarstellung regeln und die Kanten schärfen. Anwender bemerken davon im besten Fall nichts und freuen sich über das Foto, das am Ende entsteht.

Die vorinstallierten Kamera-Apps der Hersteller stellen nicht jeden Anspruch zufrieden. Teils wirken sie mit Funktionen und automatischen Bildmodi überladen und verspielt. Huawei zum Beispiel integriert satte 16 Foto- und Videomodi in der App. Hinzu kommen mal mehr, mal weniger nützliche Helferlein wie der KI-Modus. Bei Samsung sind es zwar insgesamt nicht ganz so viele Voreinstellungen, aber allein fünf verschiedene für Videos. Das andere Ende der Skala stellt die App von OnePlus dar, hier lautet die Maxime „Weniger ist mehr“. Das ist an sich nicht schlecht, aber unter Umständen dann doch wieder zu wenig Auswahl. Pro-, Nacht- und Porträtmodus gibt es überall, wenn auch nicht immer für jede einzelne Kamera.

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