c't Extra 2020
S. 98
Geschichten
Legendäre DOS-Tools

Historische Helfer

Unvergessene Tools und Utilities für DOS-PCs

Es waren die vielen kleinen und großen Utilities, die den Umgang mit PCs und DOS ­erheblich angenehmer machten. Manche wirken bis heute nach.

Von Stefan Wischner

Wer kann es noch? COPY /-Y C:\Dat\*.wk2 A:\Back\81\ /V. Das musste selbst wenig technikaffinen DOS-PC-Nutzern aus den Fingern fließen, um ein paar Tabellenkalkulationsdateien auf eine Diskette zu kopieren. Aber auch gestandenen Profis ging die fehlerträchtige Tipperei auf die Nerven. Die Erlösung kam 1986, als Peter Norton Computing den von John Socha geschriebenen Norton Commander veröffentlichte.

Das Tool machte die Kommandozeile für den Umgang mit Dateien fast komplett überflüssig: Ein vertikal geteilter Bildschirm stellt die Inhalte zweier Laufwerke oder Ordner in zwei scrollbaren Listen dar. Mit den Cursortasten selektiert man Einträge und kopiert, verschiebt oder löscht sie dann per Funktionstaste. Das ist nicht nur viel einfacher, sondern auch flexibler als die Kommandozeile. So lassen sich auch Dateien als Gruppe selektieren, deren Namen keine mit Wildcards ausdrückbaren Gemeinsamkeiten haben. Hinzu kommen ein eingebauter Textbetrachter und -editor und in späteren Versionen noch ein paar weitere Funktionen. Für Besitzer eines Macintosh, Atari ST oder Amiga war der visuelle Umgang mit Dateien und Ordnern selbstverständlich, auf DOS-PCs hingegen revolutionär.

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