c't Extra 2020
S. 70
Titel
Windows
Bild: Albert Hulm

Siegeszug von Windows

Windows: Vom hässlichen Entlein zum Überflieger

Die ersten Windows-Versionen mussten ­einiges an berechtigter Schmähkritik ­einstecken: auf einem Betriebssystem aus der Steinzeit aufgebaut, technisch wenig zu bieten, der Konkurrenz hinterher und hässlich anzusehen. Dieser Eindruck ­änderte sich im Lauf der Jahre, und das ­lag nicht allein am geschickten Agieren und der Marketingstrategie Microsofts, sondern auch am Talent der Entwickler.

Von Peter Siering

Als der Autor dieses Artikels 1990 zu c’t stieß, rüstete sich Microsoft für die Markteinführung von Windows in Version 3. Davor hatten es hierzulande zwei Varianten von Windows zu Bekanntheit gebracht: Windows 1.02 und 2.11 waren Mitte der 80er-Jahre einer von mehreren Versuchen, persönlichen Computern eine grafische Oberfläche zu verpassen. Mit am Start: Visi On, TopView, DESQview und GEM. Von diesen Softwarepaketen redet heute keiner mehr, aber auch die beiden frühen Windows-Versionen hatten wenig Anteil daran, dass Windows heute fast jeder kennt.

Im Mai 1986 kam Windows 1.02 in Deutschland in den Handel, kostete mehrere hundert Mark und galt doch nur als Hilfsprogramm, um ausgewählte Anwendungen ausführen zu können. Das gängige Betriebssystem auf PCs war DOS 3. Schon damals empfahl es sich, Windows auf der Festplatte einzurichten. Es wurde wie ein DOS-Programm durch Eingabe von win gestartet. Auf das DOS-Betriebssystem, das im Textmodus Befehle entgegennahm, legte sich eine grafische Oberfläche, die mit einer am seriellen Port angeschlossenen Maus bedienbar war.

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