c't Extra 2020
S. 182
Aktuell
Web-Tipps

Die Historie des Web-Layouts

webdesignmuseum.org

Als das Web in den 90er-Jahren einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und kommerzieller wurde, spielte das Webdesign eine immer größere Rolle. Webdesign – das bedeutete in den Anfangsjahren vor allem, die grafischen Unzulänglichkeiten von HTML auszubügeln, etwa indem man Tabellen für das Layout missbrauchte. Umso erstaunlicher ist es, welch komplexe Layouts schon mit diesen einfachen Mitteln entworfen wurden. Mit CSS wurde das Layout dann professioneller.

Beim Web Design Museum kann man sich ein Bild von der grafischen Web-Historie machen, insbesondere von den Design-Trends der Jahre 1991 bis 2006. In der Galerie finden sich Hunderte von Website-Screenshots, die sich nach Unternehmen, Jahren und Design-Stilen filtern lassen. Daneben gibt es Schwerpunkte zu Themen wie Banner, Fußball- und Kinofilm-Websites. Eigene Bereiche widmen sich Flash-Sites (siehe auch S. 160) und alter Webdesign-Software wie Frontpage. Eine ausführliche Timeline fasst wichtige Eckpunkte der Web­design-Geschichte zusammen. (jo@ct.de)

WinAMP webifiziert

webamp.org

github.com/captbaritone/webamp

Es ist noch gar nicht so lange her, liebe Kinder und Jugendliche, da mussten Boomer wie Eure Eltern ihre elek­tronische Musiksammlung noch selber verwalten. So etwas wie Spotify gab es noch nicht, daher haben sie Musik auf CDs gekauft und mit einem Konvertierungsprogramm in das Format MP3 umgewandelt.

Das Ganze wurde dann in ei­nen sogenannten MP3-Player geladen, vom iPod könntet Ihr schon mal gehört haben. Wenn Eure Eltern Windows genutzt haben, dann sind sie sicher mal mit WinAMP in Kontakt gekommen, das war damals zeitweise der am weitesten verbreitete MP3-Player. Wie sich der angefühlt hat? Das könnt Ihr ganz leicht mit Webamp im Browser ausprobieren.

Der Web-Nachbau kopiert das Vorbild mit viel Liebe zum Detail, inklusive Hauptfenster, Equalizer, Playlist-Editor und sogar dem Milkdrop-Fenster für Visualisierungen. Man kann die Skins wechseln und zu der Hand voll vorgegebener Musikstücke eigene hinzuladen. Auf der GitHub-Seite des Projekts erklärt der Entwickler, wie man den komplett in HTML und JavaScript verwirklichten Player in eigene Projekte einbetten kann. (jo@ct.de)

Spieleperlen ­wieder­erweckt

osgameclones.com

playclassic.games

playretrogames.com

Tetris, Invaders, Doom – manchmal juckt es einem schon in den Fingern, wenn man an die Computerspiele denkt, die man mal gezockt hat. Aber die Konsole hat ihren Geist aufgegeben und die alte Spiele-CD ist nicht mehr lesbar. Glücklicherweise gibt es Hunderte von Projekten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Klone von Spieleklassikern zu entwickeln, die jedermann nutzen darf.

Die Website Open Source Game Clones listet 1040 solcher Nachbauten – von echten Remakes bis zu Games, die Blockbustern ähneln. Die Site führt wesentliche Informationen über die Spiele auf, darunter Verweise auf die Wikipedia-Einträge zu den Vorbildern, falls vorhanden, und verweist auf das GitHub-Repository und die Lizenzen.

Die Spiele sind mit den verschiedensten Frameworks und Programmiersprachen für unterschiedliche Betriebssysteme entwickelt worden. Manche laufen direkt im Browser, für manche stehen fertige Installer bereit, manche muss man aufwendiger einrichten.

Wer einfach nur mal schnell ein originales DOS-, Windows- oder Konsolenspiel zocken will, der findet im Netz eine Reihe von Websites mit Sammlungen einschlägiger Spiele. Die Software-Kollektion des Internet Archive zum Beispiel, aber auch auf Retro-Spiele spezialisierte Sites wie Play Classic Games und Play Retro Games. Per Emulator machen diese Sites es möglich, dass man die Spiele im Browser zocken kann.(jo@ct.de)

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