c't Extra 2020
S. 180
Wissen
Doku-, Serien- und Filmempfehlungen
Bild: © 2020 FX Productions, LLC. All rights reserved.

Sichtungs­material

Dokus, Serien und Filme für (Retro-)Nerds

Retro-Computer-Feeling gibt es nicht nur hier im Heft, sondern auch zum Schauen. Wir haben eine kleine Auswahl von Dokumentationen, Serien und Filmen zusammengestellt, die informativ, unterhaltsam oder schlicht kurios sind.

Von Merlin Schumacher

Halt and Catch Fire

„Halt and Catch Fire“ beginnt mit der PC-Revolution und erzählt die Geschichte seiner Protagonisten bis zur Jahrtausendwende. In den 1980ern soll ein Team in Austin, Texas, unter der Leitung von Joe MacMillan (Lee Pace) den Cardiff Giant bauen – einen PC-Klon. Der Ingenieur Gordon Clark (Scoot McNairy) und die Programmiererin Cameron Howe (Mackenzie Davis) entwickeln die Hardware und die Software für das Gerät. Die fiktive Geschichte des Teams wirft einen spannenden, wenn auch manchmal leicht verklärten Blick auf die Kämpfe von PC-Herstellern und Onlinediensten der 80er- und 90er-Jahre. Dabei driftet die Serie aber nie völlig in die Glorifizierung des Nerdtums oder die Romantisierung seiner Epochen ab, sondern hält gut die Waage zwischen Geschichte und künstlerischer Freiheit. In den Serienfiguren erkennt man oft historische Persönlichkeiten wieder oder zumindest Prototypen der Computergeschichte. So wandelt sich der Manager Joe in der zweiten Staffel zum Steve-Jobs-Faksimile und Entwicklerin Cameron in eine Art Roberta Williams.

Halt and Catch Fire (2014 – 2017)
verfügbar auf Amazon Prime/VOD, iTunes/Apple TV, Maxdome, BluRay, DVD
Altersfreigabe ab 16 Jahre
Laufzeit 4 Staffeln à 10 Folgen, 60 Minuten pro Folge
In „Halt and Catch Fire“ hilft die Software-Entwicklerin Cameron beim Bau eines PC-Klons.
Bild: KSM

Devs

Viel verraten kann man über „Devs“ von Alex Garland (Ex Machina, 28 Days Later) nicht, ohne den Spaß an der Mini-Serie zu ruinieren. Es geht um ein großes Silicon-­Valley-Unternehmen namens Amaya. Dort arbeiten der Programmierer Sergei und seine Freundin Lily (Sonoya Mizuno). Nachdem Sergei (Karl Glusman) es schafft, das Verhalten eines Fadenwurms vorherzuberechnen, versetzt ihn der Unternehmensgründer Forest (Nick Offerman) in die mysteriöse Forschungsabteilung Devs. Was dort vorgeht, wissen nur die, die Zutritt haben. Am nächsten Tag verschwindet Sergei jedoch und kurz darauf wird sein verbrannter Leichnam auf dem Unternehmensgelände gefunden. Auf Aufnahmen ist zu sehen, dass er sich selbst getötet hat. Lily glaubt aber nicht, dass das die Wahrheit ist. Die Mini-Serie mit acht Episoden wirkt anfangs wie ein klassischer Thriller und wandelt sich dann schlag­artig. Statt um schnöde Kriminalität geht es hier um Philosophie, Wahrheit und den Zustand der Welt.

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