c't 11/2021
S. 100
Test & Beratung
Tischaufsätze

Steh mal bitte auf!

Höhenverstellbare Tischaufsätze für ergonomisches Arbeiten

Der Büroschreibtisch passt nicht zur Körpergröße und der heimische Arbeitsplatz ist unergonomisch? Höhenverstellbare Tischaufsätze für Display, Notebook und Tastatur bringen – preiswert – mehr Bewegung in den ­Arbeitsalltag.

Von Ulrike Kuhlmann

Kennen Sie das auch? Der Nacken schmerzt, im unteren Rücken drückts und Kopfschmerzen kündigen sich an? Oft sind solche Beschwerden eine Folge hochkonzentrierter Tätigkeiten am PC. Denn dabei vergisst man schnell, richtig zu sitzen. Ergonomische Möbel, also ein ordentlicher Schreibtischstuhl und ein höhenverstellbarer Tisch, würden Abhilfe schaffen. Die Anschaffung ist allerdings nicht ganz billig und wird auch nicht von jedem Arbeitgeber finanziert.

Ein erster Schritt zum ergonomischeren Arbeiten können deshalb mobile Tischaufsätze sein. Wir haben uns sieben Aufsätze näher angeschaut, die es ermöglichen, an einem herkömmlichen Tisch auch im Stehen zu arbeiten. Die Geräte stehen stellvertretend für vier Aufsatz­varianten, die man vor dem Kauf kennen sollte.

Die einfachste Ausführung sind Aufsätze, die ausschließlich das Notebook erhöhen und keinen Platz für Peripherie oder Kaffeetasse bieten. In unserem Test sind dies die Geräte von Newton und Longko. Etwas komfortabler sind kleine höhenverstellbare Tischplatten, die man auf die vorhandene Tischfläche stellt. Darauf passen üblicherweise Notebook, Tastatur und Maus. Wir haben stellvertretend für diese Produktklasse mobile Tische von Fenge und Homfa getestet. Höhenverstellbare Komplettaufsätze wie das hier getestete Modell von Halterungs­profi tragen das Notebook und den Monitor, auf einer abgesetzten Ablage davor liegen Tastatur und Maus. Das Peripherieablage lässt sich weit absenken, weshalb das Set dauerhaft auf der Arbeitsfläche verbleiben kann. Die letzte Aufsatzvariante erinnert mit zwei stufen­weise verstellbaren Böden an Trip­­­­trap­­­­Kinderstühle: Tastatur und Maus werden in Griffhöhe und das Notebook in Augenhöhe platziert. Wir haben die Geräte von Harmoni und Standsome getestet.

Schmerzhafte Folgen

Eine falsche Sitzhaltung fördert Verspannungen und provoziert Überlastungen. In der Folge stellen sich Rückenschmerzen, Mausarm oder Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule ein. Wer zu lange sitzt, schadet seinem Bewegungsapparat: Die Bänder und Muskeln entlang der Wirbelsäule verlieren an Festigkeit und verkümmern. Auch die Bandscheiben wollen regelmäßig be- und entlastet werden, damit sie geschmeidig bleiben. Dauerndes Sitzen reduziert die Durchblutung der Beine, außerdem verkürzen sich die Sehnen in den Extremitäten, was die Bewegungsfähigkeit auf Dauer einschränkt. Auch das Risiko für Bluthochdruck steigt. Dagegen hilft es, häufiger die Sitzhaltung zu verändern und vor allem, öfter Aufzustehen und im Stehen weiterzuarbeiten.

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