c't 12/2021
S. 82
Test & Beratung
Serverprozessoren

Cloud-Antriebe

AMD Epyc 7003 „Milan“ und Intel Xeon-SP Gen 3 „Ice Lake“ für Server

Endlich schickt Intel die ersten Xeon-Serverprozessoren mit 10-Nanometer-Technik ins ­Rennen – und ins c’t-Labor. Dort treffen sie auf die ebenfalls neuen AMD-Epyc-CPUs der ­dritten Generation und ­sollen AMD die Performance-­Krone wieder entreißen.

Von Carsten Spille, Andreas Stiller und Christof Windeck

Obwohl der erste AMD Epyc vor mehr als drei Jahren erschien und nun in dritter Generation „Milan“ vorliegt, dominieren Xeons von Intel weiterhin den Markt der Serverprozessoren. Allerdings mussten die „Xeon Scalable Processors“ (Xeon-SP) Federn lassen, Preise und Umsatz sanken zuletzt erheblich. Die jüngste Xeon-SP-Generation „Ice Lake“ mit 10-­­Nanometer-Technik – die eigentlich schon Jahre früher geplant war – soll jetzt den eklatanten Rückstand auf den 64-Kerner Epyc verkürzen: Die neuen Xeons haben immerhin bis zu 40 statt bloß 28 CPU-Kerne und ziehen beim PCI-Express-Standard (mit PCIe 4.0 statt zuvor 3.0) und RAM (mit acht statt sechs Speicherkanälen) mit den Epycs gleich. AMD hat den Epyc in der dritten Generation mit Zen-3-Mikroarchitektur auch verbessert. Wir nehmen die Kontrahenten unter die Benchmark-Lupe und beschreiben ihre jeweiligen Besonderheiten.

Die dritte Epyc-Generation namens Milan passt in dieselbe SP3-Fassung wie ihre Vorgänger Rome und Naples.

Deutliche Optimierungen

Beim Epyc ist der Schritt von der Zen-2-Generation (7002, Rome) zu Zen 3 nicht sehr groß, aber bedeutend: Epyc-7003-CPUs laufen in denselben Servern und Mainboards wie ihre Vorgänger, sofern der jeweilige Hersteller ein BIOS-Update bereitstellt. Es bleibt folglich bei der Fassung SP3 (siehe Tabelle auf S. 85) sowie bei je acht RAM-Kanälen und 128 PCIe-4.0-Lanes pro CPU, wovon die Hälfte in einem Zwei-Socket-(2S-)System zur Anbindung des zweiten Prozessors dient. Auch die Anzahl der Kerne sowie die Cache-Kapazitäten änderten sich nicht.

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