c't 4/2021
S. 78
Test & Beratung
x86-Einplatinencomputer

Atom-Raspi

Einplatinencomputer Radxa Rock Pi X mit Intel Atom x5-Z8350

Wer für Bastelprojekte einen ­Minirechner mit x86-Prozessor braucht, bekommt aus China den Rock Pi X im Raspberry-Pi-­Format. Darauf läuft außer Linux auch Windows 10, aber mit Treiber-Tücken.

Von Christof Windeck

Ein Einplatinencomputer mit x86- beziehungsweise x86-64-Prozessor verspricht einige Vorteile im Vergleich zu den üblichen ARM-Platinchen: Die Auswahl an Betriebssystemen und Software ist größer, im Prinzip läuft auch Windows 10 darauf. Intels sparsame Atom-Prozessoren sind für Tablets und Embedded Systems gedacht und lassen sich auch auf einer Platine im Raspberry-Pi-Format unterbringen, wie der Rock Pi X beweist. Letzterer kostet mit Preisen ab 65 Euro ähnlich viel wie die teuersten Raspi-4-Varianten, hat dann aber höchstens 4 statt bis zu 8 GByte Arbeitsspeicher.

Den Rock Pi X hat der chinesische Hersteller Radxa, der etwa auch den Rock Pi 4 mit der ARM-CPU Rockchip RK3399 fertigt, nach eigenen Angaben auf Kundenwunsch entwickelt: Demnach gab es zahlreiche Anfragen nach einem Windows-tauglichen „Single Board Computer“ (SBC) mit x86-Prozessor. Auf dem Rock Pi X sitzt der 2016 von Intel vorgestellte Atom x5-Z8350 aus der Cherry-­Trail-Generation mit vier CPU-Kernen. Dieses System-on-Chip (SoC) kennt man aus manchen Billignotebooks und Windows-Tablets. Den Rock Pi X gibt es in Varianten mit 1, 2 oder 4 GByte LPDDR3-SDRAM sowie ohne (Model A) oder mit WLAN-Adapter (Model B). Zudem packt Radxa noch 16 bis 128 GByte eMMC-Flash als Massenspeicher aufs Board; darauf kann man das Betriebssystem installieren. Denn Windows lässt sich nur mit Schwierigkeiten von USB-Sticks oder MicroSD-­Karten booten, bei Linux ist das kein Problem.

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