c't 10/2022
S. 124
Wissen
Homomorphe Verschlüsselung

Unlesbare Berechnungen

Interview mit dem Kryptografie-Forscher Kim Laine über homomorphe Verschlüsselungen

Daten für Berechnungen aus der Hand geben und sie trotzdem geheim halten – die homomorphe Kryptografie, Berechnungen mit verschlüsselten Daten, scheint der Heilige Gral des Datenschutzes beim (Cloud-)Computing. Wir haben uns mit dem Kryptologen Kim Laine über aktuelle Fortschritte und verbleibende Probleme unterhalten.

Von Michael Brenner

Wäre es nicht schön, sich per Fingerabdruck oder mit dem eigenen Gesicht auszuweisen, ohne die Kontrolle über diese biometrischen Informationen abzugeben? Wäre es nicht prima, den Stammbaum aus dem eigenen Genom herleiten zu lassen, ohne dass der Anbieter danach die gesamte Verwandtschaft kennt und sogar noch medizinische Diagnosen stellen kann? Denn allen Datenschutzversprechungen zum Trotz: Fehler passieren, ebenso wie es übergriffige Staatsapparate, motivierte Kriminelle und fragwürdige Geschäftsmodelle gibt.

„Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“, könnte man sagen und die gute Nachricht lautet: Genau daran wird gearbeitet. Gemeint ist die „homomorphe Kryptografie“, das Rechnen mit verschlüsselten Daten (siehe Kasten).

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