c't 22/2022
S. 104
Test & Beratung
Klangoptimierer für Kopfhörer

Klang mit Köpfchen

Neun Programme für besseren Kopfhörer-Sound

Wenn Ihr Kopfhörer dumpf oder spitz klingt, liegt das in der Regel an einer schlechten Frequenzabstimmung. Software kann helfen und zudem den Klang durch Lautsprechersimulationen verbessern. Wie gut das klappt, zeigt unser Test von kostenlosen Methoden und Profi-Anwendungen.

Von Hartmut Gieselmann

Egal ob billig oder teuer: Der Frequenzgang von Kopfhörern ist meistens verbogen. Mal dröhnt der Bass, mal klingt er zu dünn. Mal wirken die Höhen dumpf, mal stechen sie unangenehm ins Ohr. Solche Abweichungen vom „Idealklang“ (dazu später mehr) lassen sich über einen Equalizer per Software ausgleichen. Dazu messen die Programmentwickler jedes einzelne Kopfhörermodell und gleichen Spitzen und Senken im Frequenzgang aus. Die Nutzer wählen in der Software ihr Kopfhörermodell aus und laden das entsprechende Equalizer-Profil. Das hilft nicht nur Musikprofis, sondern auch Laien ohne „Goldohren“, den Klang ihrer Kopfhörer deutlich zu verbessern – und das mitunter sogar kostenlos.

Darüber hinaus simulieren manche Programme den Raumklang einer Lautsprecheranlage. Bei der Wiedergabe über Kopfhörer hört nämlich das linke Ohr nur den linken Stereokanal, und das rechte nur den rechten. Das führt zwar zu einem extremen Stereopanorama, die räumliche Staffelung der Instrumente geht jedoch verloren und man ortet Klänge oft im Kopf. Bei der Wiedergabe über Lautsprecher hört hingegen das rechte Ohr auch Signale aus dem linken Lautsprecher und umgekehrt. Das Stereopanorama wirkt dadurch zwar schmaler, die Musiker lassen sich aber auf einer virtuellen Bühne orten.

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