c't Jahresrückblick 2022
S. 14
Hardware
Wearables

Dr. Wearable

Wearables: Aus Schrittzählern werden Medizingeräte

Schon jetzt weisen einige Smartwatches und Fitnessuhren auf Herzprobleme hin. Und bald warnt Technik am Handgelenk auch vor dem Einschlafen am Lenkrad, erkennt Warnzeichen für psychische Krankheiten und steuert die Medikamentengabe beispielsweise bei Parkinson-Patienten. Ein Ausblick.

Von Michael Link

Wer sich aktuell für den Kauf eines Trackers oder einer Uhr mit Fitness- oder Sportfunktionen interessiert, bekommt veritable medizinische Diagnosegeräte: Sie erkennen Stürze, warnen vor akuten Herzstörungen oder messen Druck und Sauerstoffgehalt des Blutes. Die Begleit-Apps warten jeden Tag mit Handlungsempfehlungen und Analysen auf, die sie aus neugewonnenen Daten sowie aus bereits gesammelten errechnen. Künftig kommt noch einiges mehr, wie man aus wissenschaftlichen Publikationen und Fachkonferenzen herauslesen kann.

Kurzabriss

Fitnesstracker und Schrittzähler kamen Anfang der Zehnerjahre als Teil des Selbstoptimierungstrends auf. Einer der ersten Fitnesstracker – das Nike Fuelband aus dem Jahr 2012 – bestand nur aus einem Band farbiger LEDs, von denen umso mehr leuchteten, je mehr sich ihre Träger bewegt hatten. Bei den ersten Wearables mit Display galten Schritte als Maß der Dinge, denn die ließen sich – wenn auch ungenau – aus den Daten der Beschleunigungssensoren herausrechnen. Bald lernten die Algorithmen, Spaziergänge vom Joggen zu unterscheiden, und sogar ob man Rad fuhr oder Workouts machte, konnte man in den Begleit-Apps der Wearables ablesen – mitsamt Kalorienumsatz.

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