c't 5/2022
S. 178
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Firefox beharrt auf veralteter Weiterleitung

Ich habe in Firefox eine URL ausprobiert, die per HTTP-Redirect auf eine andere Seite weiterleitet. Jetzt hat sich die Weiterleitung geändert, aber Firefox lädt bei Eingabe der URL immer noch das alte Ziel. Im „Privaten Modus“ klappt die Weiterleitung wie gewünscht. Wie treibe ich Firefox die veraltete Zieladresse aus?

Die Weiterleitung ist vermutlich als permanent eingerichtet (HTTP-Statuscode 301). Daher speichert Firefox das Ziel der Weiterleitung im Cache, um die Seite künftig schneller zu laden. Die einfachste Lösung ist es, den Cache zu leeren. Öffnen Sie dazu mit der Tastenkombination Strg+Umschalt+Entf den Dialog „Neueste/Gesamte Chronik löschen“. Wählen Sie dort den gewünschten Zeitraum aus. Bis auf „Cache“ können Sie alle anderen Checkboxen deaktivieren.

Möchten Sie den Cache nicht leeren, können Sie alternativ aus der Chronik die weitergeleitete URL heraussuchen und dort mit der rechten Maustaste das Kontextmenü öffnen. Dort klicken Sie auf „Gesamte Webseite vergessen“. Dabei werden für diese Domain aber alle Daten gelöscht, auch Cookies oder in Firefox gespeicherte Passwörter. (ktn@ct.de)

Wenn der Browser bei der URL-Weiterleitung bockt und sich nicht auf ein neues Ziel einstellt, hilft es häufig, den Browser-Cache zu löschen. Alternativ kann die Chronik selektiv Webseiten „vergessen“.

Defektes Kabel bremst DSL

Unser DSL-Anschluss mit 100 Mbit/s lief mit nur 1,3 Mbit/s. Dann kamen wir auf die Idee, das Kabel von der Telefonbuchse zum Router zu tauschen, und seither arbeitet der Anschluss wieder einwandfrei. Ich hätte ja gedacht, ein Kabel funktioniert ganz oder gar nicht. Wie kann ein offenbar defektes Kabel die Datenrate reduzieren?

Im Nachhinein lässt sich nur noch raten, was die Ursache für das Problem war. Der Übeltäter muss gar nicht das Kabel selbst gewesen sein. Auch ein verschmutzter oder oxidierter Kontakt in der TAE-Buchse kann solche Störungen verursachen. Dann hilft Aus- und Einstecken – was Sie ja beim Kabeltausch gleich mit erledigt haben. Auch einer der Kontakte der Buchsen am Router kann verschmutzt gewesen sein.

Eine andere mögliche Fehlerursache sind Aderbrüche in der Leitung. Da das übertragene Signal hochfrequent ist, wird beim Bruch einer einzelnen Ader kapazitiv noch genug Signal übergekoppelt, dass es für eine Synchronisierung ausreicht, allerdings ist dann wegen der hohen Dämpfung nur noch eine geringe Datenrate möglich.

Aber möglicherweise waren das Kabel und die Kontakte vollkommen in Ordnung und es hatte sich nur der DSLAM-Port verhakt, also das providerseitige Gegenstück zum xDSL-Modem Ihres Routers. Ist die Verbindung hinreichend lang getrennt, resetten sich diese Ports, was solche Probleme mitunter ebenfalls verschwinden lässt. Um das sicher zu provozieren, müssen Sie Ihren Router für 60 Minuten abschalten oder von der Anschlussleitung trennen. (ea@ct.de) 

Verfallsdaten von Prepaid-Guthaben

Ich bin ein extremer Wenignutzer, oft telefoniere ich nur im einstelligen Minutenbereich pro Monat. Tarife mit monatlichen Inklusivleistungen wie Minuten- oder Datenkontingenten sind für mich Verschwendung, da ein Großteil der bezahlten Leistung regelmäßig verfällt. Können Sie auch mir einen Tarif empfehlen? Wichtig wäre mir auch, wie lange ich einmal eingezahltes Geld auf der Prepaid-Karte tatsächlich nutzen kann.

Unsere Übersicht an Prepaid-Anbietern, die wir in c’t 24/2021 vorgestellt haben, beinhaltet in der Tabelle auch einen Abschnitt „Grundkonditionen“. Der ist für Ihr Nutzungsverhalten relevant, denn er kommt immer dann zum Einsatz, wenn keine andere Tarifoption gebucht ist. Aber Vorsicht: Die Kosten sind dort mit bis zu 24 Cent pro MByte und üblicherweise 9 Cent pro Telefonminute oder SMS ziemlich happig.

Problematisch ist das sogenannte Aktivitätszeitfenster der SIM-Karte. Es ist nur bei wenigen Anbietern so klar definiert wie etwa bei Alditalk: Bis zu 24 Monate, abhängig vom Aufladebetrag, plus 2 Monate passive Erreichbarkeit. Im c’t-Fundus finden sich zwar auch Karten von O2 und Vodafone, die schon seit vielen Jahren nicht mehr benutzt wurden, aber immer noch aktiv sind. Darauf kann und sollte man sich aber nicht verlassen. Über die AGB räumen sich viele Provider das Recht ein, diese Karten bei längerer Nichtnutzung oder nicht erfolgter Aufladung zu deaktivieren. Das dient aber nur der Orientierung des Kunden. Wenn keine Zeiträume angegeben sind, können die Provider inaktive Verträge dennoch jederzeit kündigen. Von Ihnen eingezahltes Guthaben verfällt nicht und muss Ihnen auf Wunsch bei Vertragsende erstattet werden. (uma@ct.de)

Anonymes DNS

Wie in Ihrem Artikel (c’t 21/2021, S. 110) beschrieben, versuche ich unter Linux DNSCrypt-Proxy einzurichten. Nach Eingabe des Befehls ./dnscrypt-proxy erscheint eine Fehlermeldung, nach der 127.0.0.1:53 bereits in Benutzung ist. Da der Port 53 auch von ConnMan verwendet wird, vermute ich einen Konflikt der beiden Anwendungen. Was kann ich da tun?

In ConnMan steckt ja auch ein DNS-Proxy und der verhindert, dass andere Anwendungen den Port 53 nutzen, indem er diesen exklusiv belegt. Aus dieser Zwickmühle führen verschiedene Wege.

Der einfachste ist, den DNS-Proxy von ConnMan abzuschalten. Dazu übergeben Sie dem Programm beim Start den Kommandozeilenparameter -r (oder die besser verständliche Schreibweise --nodnsproxy).

Falls das automatisch beim Start von ConnMan passieren soll, erzeugen Sie das folgende Verzeichnis: sudo mkdir /etc/systemd/system/connman.service.d/. Legen Sie darin die Datei disable_dns_proxy.conf an, zum Beispiel mit dem Editor nano: sudo nano /etc/systemd/system/connman.service.d/disable_dns_proxy.conf. Tragen Sie darin diese drei Zeilen ein:

[Service]
ExecStart=
ExecStart=/usr/bin/connmand -n --nodnsproxy

Speichern Sie das Resultat mit dem Tastaturkürzel Strg+X und Y. Starten Sie dann ConnMan neu: systemctl restart connman. Anschließend sollte DNSCrypt-Proxy fehlerfrei starten. (dz@ct.de)

Mainboard-Kompatibilität aktueller Intel-CPUs

Ich möchte mir einen neuen PC zusammenstellen und eine der neuen Alder-Lake-CPUs von Intel verwenden. Wie finde ich heraus, auf welchen Mainboards der gerade erst erschienene Core i7-12700 läuft?

Der Prozessorhersteller hat das „Desktop Compatibility Tool“ (siehe ct.de/y9bz) im Angebot. Dabei handelt es sich um eine webbasierte Datenbank, in der Sie sich für viele Intel-CPUs passende Mainboards anzeigen lassen können. Umgekehrt findet die Website auch ausgehend von der Mainboardbezeichnung kompatible Prozessoren – auch für ältere Plattformen. In der Datenbank sind zurzeit Boards mehrerer Hersteller wie Asrock, Asus, Biostar, Gigabyte, MSI und Supermicro hinterlegt. (csp@ct.de)

Das Intel-Produktkompatibilitäts-Tool listet zu einem Prozessor kompatible Mainboards übersichtlich und mit der nötigen BIOS-Revision auf – und umgekehrt.

Intel Desktop Compatibility Tool: ct.de/y9bz

Backup: Ein Archiv oder viele?

Ich muss aus rechtlichen Gründen bestimmte Daten für zehn Jahre archivieren und verfügbar halten. Die üblichen Empfehlungen für Medien und Backup-Strategien habe ich verinnerlicht, aber eine Frage ist geblieben: Ist es sicherer, ein Backup mit einzelnen Dateien anzulegen, oder raten Sie zu Backup-Containern wie sie Acronis und andere erzeugen?

In Ihrem Fall würde ich dazu keine spezielle Software verwenden, sondern die Dateien einfach kopieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die verwendete Backup-Software nicht mehr auf einem zukünftigen Rechner läuft oder sich nicht aktivieren lässt. Am besten kopieren Sie die Daten auf verschiedene, wechselnde Medien, die auch räumlich getrennt verwahrt werden. Außerdem verringert diese Methode das Risiko, dass Datenträger aus welchen Gründen auch immer – es kann auch höhere Gewalt ins Spiel kommen – nicht mehr lesbar sind. (ll@ct.de)

NAS für MySQL-DB

Nach der Lektüre von „Wege zum eigenen Server“ (c’t 19/2021) suche ich noch nach einem geeigneten NAS, das ich als MySQL-Datenbankserver verwenden kann, um Abfragen von mehreren Clients aus durchzuführen. Vorzugsweise möchte ich MySQL Workbench auf das NAS installieren. Können Sie mir einen Tipp geben?

Mit mehreren Clients kommen viele NAS von Haus aus klar. Schauen Sie sich am besten bei den großen Marken (Synology, QNAP, Asustor) um, weil die ihre Add-ons – eben auch MySQL oder MariaDB – halbwegs zuverlässig pflegen.

Falls Sie die Datenbanksoftware unabhängig vom NAS-Hersteller auf aktuellem Stand halten wollen, nehmen Sie ein NAS, das Docker-Images ausführen kann, hier wiederum am besten von Synology, QNAP oder Asustor, und installieren Sie MariaDB oder MySQL als Container. Holen Sie sich in beiden Fällen das Gerät gleich mit dem maximalen RAM-Ausbau, SQL kann sehr speicherhungrig werden.

MySQL Workbench ist eine grafische Oberfläche, die Sie auf dem Desktop installieren und mit der Sie übers Netzwerk auf den SQL-Server auf dem NAS zugreifen. (ea@ct.de)

Windows-Skalierung umgehen

Ich habe einen Full-HD-Monitor, den ich mit einer kleineren Auflösung betreiben will, nämlich 1280 × 720. Wähle ich die in den Anzeigeeinstellungen von Windows 10 aus, wird zwar die Desktopauflösung entsprechend eingestellt, die „aktive Signalauflösung“ bleibt aber bei 1920 × 1080. Ich möchte aber eine echte Vollbildauflösung, keine Skalierung durch Windows, die meine zugegebenermaßen empfindlichen Augen stört.

Klicken Sie in den erweiterten Anzeigeeinstellungen auf die Zeile „Adaptereigenschaften für Bildschirm 1 anzeigen“. Um nun die korrekte Auflösung einzustellen, drücken Sie im darauf folgenden Fenster auf die Schaltfläche „Alle Modi auflisten“ und wählen aus der Liste die gewünschte Kombination aus Auflösung, Farbtiefe und Bildwiederholfrequenz. Dann bestätigen Sie mit „OK“, gelangen zurück ins Eigenschaftenfenster, schalten per „Übernehmen“ um und bestätigen, dass Sie die Änderungen beibehalten wollen, sofern alles korrekt dargestellt wird. Nun sollten „Desktopauflösung“ und „aktive Signalauflösung“ übereinstimmen. (bkr@ct.de)

Wenn Desktopauflösung und aktive Signalauflösung nicht übereinstimmen, hilft ein Abstecher in die Adaptereigenschaften des Bildschirms weiter.
Die gewünschte aktive Auflösung stellen Sie in den erweiterten Eigenschaften des Monitors im Tab „Grafikkarten“ unter „Alle Modi“ ein.

Ethernet over Coax in Sat-TV-Installationen

Mit großem Interesse las ich in c’t 2/2022 den Artikel zu Ethernet-over-Coax-Adaptern. Ich betreibe eine Sat-TV-Anlage, wobei eine Wohnung 25 Meter entfernt ist. Über dieses Koaxkabel laufen auch die Spannungsversorgung (14/18 Volt) sowie das DiSEqC-Umschaltsignal (22 kHz) des LNB. Unterstützen die getesteten Adapter das?

Wir konnten zur DC- und 22-kHz/DiSEqC-Durchlässigkeit zwischen den F-Buchsen der Adapter keine Angaben in deren Datenblättern finden, diese Signale gehen wahrscheinlich also nicht hindurch. Deshalb gehören DVB-S-Geräte und Adapter an unterschiedliche Buchsen der TV-Wanddose. MoCA-2.5-Adapter verbieten sich wegen des überlappenden Spektrums, G.hn-Wave-2-Modelle eignen sich für Ihre Installation besser. (ea@ct.de)