c't 6/2022
S. 48
Aktuell
Tastsensoren

Robotergreifarme mit Feingefühl

3D-Magnetometer als Sensor für Tastsinn

Weltweit tüfteln Forscher an kompakten Sensoren für den Berührungssinn, um damit Roboter etwa für die Obsternte auszurüsten. Einige Ansätze, die auf Magneten beruhen, erreichen schon vielversprechende Kraftauflösungen im Millinewton-Bereich. Aber sie versagen bei Störungen durch einstreuende Magnetfelder. Eine belgische Firma stellt einen Mehrachsen-Sensor dagegen.

Von Dušan Živadinović

Das belgische Unternehmen Melexis hat einen kompakten, weich ummantelten Sensor für taktile Anwendungen entwickelt, der die auf seine dreidimensionale Oberfläche wirkenden Kraftvektoren auf mehreren Achsen magnetisch misst. So bringt eine Roboterhand exakt die benötigte Kraft auf, um druckempfindliche Dinge zu greifen, und quetscht sie nicht. Roboter mit solchem Tastgefühl sind beispielsweise als Erntehelfer auf Obstplantagen vorstellbar.

Melexis hat den Tactaxis genannten Sensor in einem Prototypen erfolgreich getestet. Dabei musste er belegen, dass er auch unter Einfluss von störenden Magnetfeldern korrekte Messwerte liefert. In bisher entwickelten magnetischen Tastsensoren steckt nur ein Magnetpixel (Single Sensing Pixel). Damit gelingt die Steuerung zwar gut, aber das einzelne Pixel unterscheidet nicht zwischen dem tatsächlichen Signal und einem einstreuenden Magnetfeld, sodass eine externe Störung direkt in den Signalpfad gelangt und die Steuerung vermurkst.

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