c't 6/2022
S. 56
Aktuell
Web-Tipps

Wo laufen sie denn?

https://sneakerjagd.letsflip.de

Konsum und Umweltschutz passen oft nicht gut zusammen. Wie gut, dass modebewusste Schuhträger ihre gebrauchten Sneaker bei Modeketten oder in Altkleidercontainern abgeben können, damit Bedürftige sie weiter tragen oder die Industrie sie wenigstens recycelt. Mit dem Projekt Sneakerjagd verfolgt ein gemeinsames Rechercheteam der Zeit, des NDR und des Journalistenbüros Flip den Weg abgelegter Modeschuhe, die mit Bewegungssensor-gesteuerten GPS-Tags verwanzt wurden. Die Ergebnisse sind überraschend und desillusionierend.

Immer wieder neu und immer anders geht die Reise quer durch das Land und rund um die halbe Welt. So starten die Puma-Sneaker der Nachrichtensprecherin Linda Zervakis in einem Hamburger Altkleidercontainer des DRK und melden sich am Ende von einem Schnäppchenmarkt in Nairobi. Immerhin dürften sie dort eine neue Trägerin finden. Die Sneaker, die Prominente wie Fynn Kliemann, Jan Delay und Carolin Kebekus dagegen zu treuen Händen direkt an Modeketten und Hersteller zurückgaben, landeten mit wenigen Umwegen einfach auf der Deponie oder im Shredder. (agr@ct.de)

Kaufe ein „A“

https://www.powerlanguage.co.uk/wordle
https://mywordle.strivemath.com
https://www.thenumble.app

Manchmal sind die simpelsten Spielideen schon die besten. Einfache Wortratespiele, sogenannte Wordles, sind dafür ein Beispiel. Rätselfreunde bekommen sechs Versuche, um ein beliebiges Wort mit fünf Buchstaben zu erraten. Zu jedem Ratewort verrät die Website, welche der eingesetzten Buchstaben tatsächlich zum Lösungswort gehören und welche sogar schon an der richtigen Stelle stehen. Der Knobelspaß ist groß und der Zeitbedarf gering.

Das englische Original hat jüngst die New York Times dem Erfinder Josh Wardle (sic!) abgekauft. Dessen Site liefert täglich nur ein Rätsel. Nach der Lösung kann der Spieler eine schematische Darstellung seiner Treffer auf dem Weg zum Erfolg an Freunde schicken. Mywordle bietet zudem die Möglichkeit, eigene Wordles zu erzeugen und als Link an Bekannte zu senden. Dabei sind auch verschiedene Sprachversionen verfügbar, darunter Deutsch. Das ist nicht unwesentlich, weil jeder Rateversuch einem echten Wort entsprechen muss. Wem das Spiel mit Wörtern nicht so liegt, der kann nach demselben Schema ein Numble, also eine mathematische Aufgabe zu einem vorgegebenen Ergebnis erraten. (agr@ct.de)

Von paranoid bis sorglos

https://privat-o-mat.de

Der Schutz persönlicher Daten im Internet ist in vielerlei Hinsicht eine Frage individueller Entscheidungen. Wähle ich den Messenger mit der größten Verbreitung, auch wenn der alle meine Daten und Chatverläufe in den USA speichert? Welche Anwendungen nutze ich in einem öffentlichen WLAN und welche lieber in einer sichereren Umgebung? Vermeide ich Cookies im Web? Welche Zugriffsrechte erlaube ich Apps auf meinem Smartphone? Und erlaube ich mir einen Fitnesstracker?

Der Privat-o-Mat ist ein Projekt des Landes Baden-Württemberg in Kooperation mit dem SWR. Die Website ist wie ein Psychotest aufgebaut und wertet aus, ob die Antworten zu einer reflektierenden Datenschützerin passen oder eher zu einem „Egalo“. Es hilft, sich sein eigenes Verhalten vor Augen zu führen und zu erkennen, wie Bequemlichkeit die persönlichen Daten den Diensteanbietern ausliefert. (agr@ct.de)

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