c't 18/2023
S. 50
Aktuell
Videostreaming

Harte Bandagen

Netflix streicht Basis-Abo, Disney+ löscht Titel und Sky verliert Inhaltelieferanten

Um ihr Geschäft rentabel zu machen, gehen die Streamingdienste immer radikaler vor – zum Nachteil der Kunden, denen Abovarianten und Titel, die nicht genug Geld einbringen, ohne Vorwarnung gestrichen werden.

Von Nico Jurran

Wer bei Netflix in Kanada ein neues Basisabonnement für 9,99 kanadische Dollar (umgerechnet rund 6,70 Euro) pro Monat abschließen möchte, wird sich wundern: Der Dienst hat diesen Tarif in aller Stille gestrichen, das preiswerteste werbefreie Abo ist nun „Standard“, das bereits mit 16,49 Dollar (11 Euro) zu Buche schlägt. Alternativ bekommt man das Standardabo für 5,99 Dollar (4 Euro), wenn man bereit ist, Reklame zu schauen. Warum Netflix lieber Werbeabos verkauft, ist bekannt: Sie bringen am Ende mehr Geld ein als die Basisvariante (siehe c’t 11/2023, S. 47).

Bei Netflix Deutschland lässt sich der Basistarif zwar noch buchen, man bekommt ihn auf der Website des Dienstes aber erst angezeigt, wenn man auf „Alle Abos anzeigen“ klickt. Zusätzlich versucht Netflix, Kunden mit einer besseren Bildqualität zum Werbeabo zu locken: Die Auflösung setzte der Dienst vor einigen Wochen hier auf 1080p (1920 × 1080 Pixel) hoch, beließ sie beim Basisabo zum Vollpreis aber bei 720p (1280 × 720 Pixel). Zu befürchten ist, dass Netflix früher oder später das Basisabo weltweit einstellt.

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