c't 20/2023
S. 160
Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

Sie fragen – wir antworten!

Fragen richten Sie bitte an

Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Smart TV werbefrei

Der Startbildschirm meines neuen Smart TV von Sony ist total überladen mit Werbung und Videoempfehlungen. Ich finde mich darauf nicht mehr zurecht. Kann ich den Homescreen irgendwie entschlacken?

Ja, tatsächlich ist das gar nicht so schwer. Rufen Sie dazu das Einstellmenü Ihres Google TV auf; Sie erreichen es mit der Werkzeug-Taste auf der Fernbedienung oder über das kleine Zahnrad oben rechts neben dem Profil-Symbol. In den Einstellungen gehen Sie zu „Konten & Anmeldungen“ und klicken dort auf das Profil Ihres Google-Kontos. In der sich öffnenden Liste müssen Sie den „Nur Apps“-Modus aktivieren, um sämtliche Empfehlungen und Werbung auf dem Homescreen auszublenden. Sie bekommen dann keine personalisierten Empfehlungen mehr, können aber auch nicht mehr den Google Assistant oder die Google-Suche nutzen. An den Datenschutzeinstellungen an sich ändert sich durch den „Nur Apps“-Modus übrigens nichts. (uk@ct.de)

Wer von Werbung und Empfehlungen wie im oberen Bild genervt ist, kann sie bei Sony-Smart-TVs im Menü abschalten.
Wer von Werbung und Empfehlungen wie im oberen Bild genervt ist, kann sie bei Sony-Smart-TVs im Menü abschalten.

Google-Mail-Login in Thunderbird nicht möglich

Ich möchte mein Gmail-Konto mit Thunderbird abrufen. Nachdem ich meine Kontodaten eingegeben habe, öffnet Thunderbird ein Fenster mit der Anmeldemaske für Google-Accounts, wie ich sie aus dem Webbrowser kenne. Klicke ich auf Anmelden, kommt nicht die Passwortabfrage. Stattdessen wird mein Benutzername aus dem Formular entfernt. Wie kann ich mich bei Google anmelden, damit Thunderbird die Berechtigungen für Gmail erhält?

Vermutlich haben Sie Thunderbird so eingestellt, dass er keine Cookies für Webseiten speichern darf. Das ist als Sicherheitsmaßnahme grundsätzlich sinnvoll. Für die Einrichtung eines Gmail-Kontos müssen Sie dies zumindest temporär erlauben, weil Google sonst während des mehrschrittigen Prozesses vergisst, wer Sie sind. Für das Abrufen von Mails per IMAP und das Senden via SMTP verwendet Gmail nicht Ihr normales und damit wertvolles Kennwort, sondern handelt mit Thunderbird via OAuth-Verfahren ein eigenes Anwendungspasswort für den Donnervogel aus. Außerdem können Sie dadurch trotz Zwei-Faktor-Authentifizierung IMAP und SMTP nutzen.

Um die Cookie-Präferenzen anzupassen, öffnen Sie die Thunderbird-Einstellungen und klicken auf „Datenschutz & Sicherheit“. Unter dem Abschnitt „Webinhalte“ setzen Sie einen Haken bei „Cookies von Webseiten akzeptieren“. Anschließend können Sie sich via Thunderbird im Google-Account anmelden. Bestätigen Sie die Frage, ob Thunderbird Zugriff auf Ihr Google-Konto erhält, über die Schaltfläche „Zulassen“ und schließen Sie die Kontoeinrichtung ab. Sobald das Gmail-Konto in Thunderbird erfolgreich eingerichtet ist, können Sie in den Einstellungen Cookies wieder untersagen und die Datenkekse von Google entfernen.

Sollte Thunderbird unter „Gespeicherte Passwörter“ zusätzlich Ihr eigentliches Google-Kennwort abgelegt haben, können Sie die Einträge für IMAP und SMTP entfernen. Sie benötigen nur den Eintrag, der mit oauth: anfängt. (ktn@ct.de)

Thunderbird erlaubt kein Öffnen-Mit

Ich möchte, dass der Mail-Client Thunderbird PDFs mit einem externen Programm öffnet, finde aber keine Option dafür. Der Abschnitt „Dateien & Anhänge“ in den Einstellungen klingt vielversprechend, aber in dieser Liste gibt es auf meinem System keinen einzigen Eintrag.

In der Tat kann man üblicherweise genau dort diese Einstellung vornehmen; dass die Liste leer ist, ist seltsam. Thunderbird generiert die Liste mit dem Inhalt der Datei handlers.json in Ihrem Thunderbird-Profil. Möglicherweise klemmt hier irgendetwas.

Sie können die Datei testweise verschieben oder umbenennen, damit Thunderbird sie nicht mehr findet und daher neu anlegt. Um den Ordner mit Ihrem Thunderbird-Profil (und der handlers.json-Datei) zu finden, klicken Sie in Thunderbirds Hamburger-Menü auf „Hilfe / Informationen zur Fehlerbehebung“. Das neu geöffnete Tab enthält eine Tabelle mit dem Eintrag „Profilverzeichnis“ samt einem Button, um den Ordner direkt zu öffnen.

Beenden Sie Thunderbird, bevor Sie die Datei umbenennen. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich auch, eine Kopie des kompletten Ordners anzulegen. Dann können Sie ihn im Fehlerfall wiederherstellen. Wenn alles klappt, können Sie anschließend unter „Dateien & Anhänge“ festlegen, wie Thunderbird mit PDFs umgehen soll. Die alte Version der Datei brauchen Sie dann nicht mehr. (syt@ct.de)

Unbekanntes Mobilfunknetz

Ich war im Grenzgebiet zu Frankreich unterwegs und habe dort eine manuelle Netzsuche ausgeführt, um mich fest in ein deutsches Netz einzuwählen. Dabei bin ich über ein Netz namens „26223“ gestolpert. Worum handelt es sich hier?

Handys stellen Netzwerke, für die im Betriebssystem kein Name hinterlegt ist, üblicherweise mit ihrer fünfstelligen PLMN-Kennung (Public Land Mobile Network) dar. Diese besteht aus zwei Komponenten: Der MCC (Mobile Country Code) 262 steht dabei für Deutschland, Frankreich hat die 208. Die beiden nachfolgenden Ziffern, der MNC (Mobile Network Code), stehen für das Netz des Betreibers. 23 ist der Code des Netzbetreibers 1&1. Eine komplette Liste aller deutschen Netzbetreiber finden Sie unter ct.de/yqej. Auch die Kennungen der SIM-Karten (IMSI, International Mobile Subscriber Identity) nutzen diese Länder- und Netzcodes. (uma@ct.de)

Unbekannte Netze werden auf dem Handy mit Länder- und Netzcode statt Namen dargestellt.
Unbekannte Netze werden auf dem Handy mit Länder- und Netzcode statt Namen dargestellt.

Mobilfunknetzkennzahlen für Deutschland: ct.de/yqej

Grafikkarte mit Whisper AI

Ich habe anhand Ihres Artikels in c’t 14/2023 (S. 140) mit Begeisterung Whisper AI ausprobiert. Um Whisper noch schneller zu bekommen, habe ich mir extra eine GeForce RTX 3060 bestellt. Whisper hat sie aber offenbar nicht gefunden und genutzt. Muss ich da extra was tun, damit das funktioniert? Ich hatte gehofft, Whisper prüft selbst, ob eine Grafikkarte verwendet werden kann. Haben Sie einen Tipp für mich?

Ja, haben wir. Aller Wahrscheinlichkeit nach fehlt auf Ihrem System die PyTorch-Umgebung, die Nvidias CUDA-Programmierumgebung nutzt und damit eine Beschleunigung durch die Grafikkarte erst möglich macht.

Diese können Sie in der PowerShell zum Beispiel mit dem Befehl pip3 install --pre torch torchvision torchaudio --index-url https://download.pytorch.org/whl/nightly/cu121 nachinstallieren. Der Download ist insgesamt noch einmal rund 2,4 GByte schwer. Wollen Sie keinen „Nightly“-Build, können Sie auch die Stable-Version 11.8 nutzen: pip3 install torch torchvision torchaudio --index-url https://download.pytorch.org/whl/cu118. Auf Systemen, bei denen eine unterstützte Grafikkarte erst im Nachhinein hinzugefügt wird, prüft Whisper AI offenbar nicht, ob sich die Voraussetzungen geändert haben, und installiert daher auch kein passendes PyTorch nach. (csp@ct.de)

Flight Simulator 2020 passt nicht auf externe SSD

Ich wollte den Flugsimulator 2020 gern per externer SSD auf einen zweiten Rechner übertragen, da der Download der rund 254 GByte mir zu lange dauert. Doch beim Versuch, das Verzeichnis zu kopieren, bricht Windows mit der Fehlermeldung ab, auf der externen SSD sei nicht mehr genug Platz. Dabei ist das Verzeichnis rund 254 GByte groß, auf der SSD aber noch mehr als 300 GByte Platz.

Kern des Problems sind die knapp 200.000 oft sehr kleinen Dateien des Programmes, die nicht gut zur Cluster-Größe mancher SSD-Dateisysteme passen. Sie müssen Ihre externe SSD lediglich einmal freiräumen, zum Beispiel mit NTFS neu formatieren und dabei eine deutlich kleinere „Größe der Zuordnungseinheiten“ wählen – 1 KByte ist für diesen Anwendungsfall gut geeignet.

Der Grund ist das Dateisystem, mit dem manche externen SSDs ab Werk formatiert sind. Bei einer SSD mit 1 TByte Speicherplatz etwa sind die Zuordnungseinheiten 256 KByte groß, bei einer mit 2 TByte Platz waren es im Test sogar 1024 KByte. Das bedeutet, jede Datei belegt mindestens den genannten Speicherplatz, auch wenn es ein winziges Text- oder JSON-File ist, das eigentlich nicht einmal 1 KByte Daten enthält.

Auf der genannten 2-TByte-SSD mit 1024-KByte-Zuordnungseinheiten belegte der Flugsimulator 2020 dann 415 GByte, also 160 GByte zusätzlich. Und das ist auch der zweite Lösungsansatz: Sie müssen einfach deutlich mehr Speicherplatz freiräumen. Dagegen hielt sich der Verschnitt auf der mit NTFS-Blöcken zu je 1 KByte formatierten SSD mit rund 230 MByte in engen Grenzen. Doch das Pendel schlägt auch in die andere Richtung: Die Verwaltungsinformationen für die vielen kleinen Cluster belegen auch einigen Speicherplatz – mehr dazu in „Datenbuffet“ (c’t 10/2021, S. 140). Wenn Sie den externen Datenträger also hauptsächlich für Backup-Images oder Videos nutzen, formatieren Sie ihn hinterher wieder mit der von Windows vorgeschlagenen Clustergröße. (csp@ct.de)

Die Größe der Zuordnungseinheit kann bei sehr vielen sehr kleinen Dateien sehr viel Speicherplatz kosten (rechte Bildhälfte).
Die Größe der Zuordnungseinheit kann bei sehr vielen sehr kleinen Dateien sehr viel Speicherplatz kosten (rechte Bildhälfte).

HDR-Darstellung auch mit nur 8 Bit Farbtiefe?

Ich interessiere mich für einen Monitor des Herstellers Verbatim, der mit „HDR-Technologie“ beworben wird, aber nur 16,7 Millionen Farben, ergo 8 Bit Farbtiefe unterstützt. Auf meine Anfrage entgegnete der Hersteller, die Displays hätten eine „HDR8-Technologie“. Basiert HDR nicht auf mehr als 8 Bit pro Farbe und können Sie mir helfen, dieses Mysterium aufzulösen?

Was Verbatim beziehungsweise der Hersteller des Panels diesbezüglich tut, können wir aus der Ferne nicht beurteilen. Die Angabe HDR8 ist nicht spezifiziert, die Angabe HDR ist aber möglicherweise dennoch korrekt, weil 10 Bit keine Voraussetzung für HDR ist (wohl aber für HDR10). HDR als solches bedeutet erst mal nur High Dynamic Range, also hoher Dynamikumfang: Mehr Kontrast, sattere Farben – aber nicht zwingend mehr Farbtiefe oder Farbauflösung.

Letzteres ist erst mit HDR10 festgelegt, wo neben dem höheren Kontrast und den satteren Farben auch eine höhere Farbauflösung von mindestens 10 Bit gefordert wird.

Leider sagt das Datenblatt nichts über den abgedeckten Farbraum. Denn für HDR benötigt man eigentlich sattere Farben, vor allem beim Grünkanal, auf den das menschliche Auge am empfindlichsten reagiert. Bei 8-Bit-Panels besteht die Gefahr, dass bei feinen Farbverläufen sogenanntes Banding auftritt, man also leichte Stufen im Verlauf bemerkt. Wenn das Grün beispielsweise deutlich satter ist als in sRGB, produzieren die verfügbaren 256 Farbabstufungen des 8-Bit-Panels im Grünverlauf von G0 bis G255 größere Sprünge von einer Farbstufe zur nächsten.

Vieles hängt auch davon ab, wie die Daten intern verarbeitet werden. Die 8 Bit beziehen sich auf die physischen Treiberstufen am Panel, während die Signalverarbeitung digital viel feiner arbeiten kann. So verarbeiten bessere Monitore die Signale mit 14 oder 16 Bit pro Farbkanal, bevor sie das Ergebnis an die Panel-Treiber zur Bildausgabe weiterreichen. (uk@ct.de)