Aktuell | Netze | c't | heise magazine

WireGuard-VPN mit 100 Gbit/s

Die niederländische Firma BrightAI arbeitet an einer Netzwerkkarte für VPN-Server, die die WireGuard-Chiffre direkt in Hardware ausführt. Den weitgehend fertigen Quellcode haben die Entwickler jüngst veröffentlicht.

Der Blackwire-Code im FPGA-Chip einer Alveo-U50-Karte soll WireGuard-VPNs mit 100 Gbit/s verschlüsseln.

Bild: AMD

Das seit Anfang 2020 zum Linux-Kernel gehörende WireGuard-VPN hat sich ausgebreitet. Es steckt inzwischen in Routern (zum Beispiel AVM Fritzbox, Deutsche Telekom Speedport) und gehört bei vielen VPN-Providern zum Angebot. Nicht nur bei Letzteren fordert es enorme Ressourcen, da es bisher ausschließlich in Software auf dem Hauptprozessor läuft. Das dürfte sich bald ändern: Das niederländische Entwicklerhaus BrightAI arbeitet seit rund drei Jahren an einer WireGuard-Umsetzung auf programmierbaren Hardwarebausteinen (Field Programmable Gate Array, FPGA).

Der Blackwire getaufte FPGA-Code erledigt die WireGuard-Chiffre (ChaCha2020-Poly1305) schon komplett in Hardware und soll auf einer AMD-Smart-NIC Alveo U50 100 Gbit/s liefern. Aktuelle Router mit ARM-Quadcore-Prozessor kommen auf etwas über 1 Gbit/s (Qualcomm IPQ8072A in Fritzbox 5590, c’t 5/2023, S. 35). Mit weniger als 0,75 Watt/Gbit/s (die Alveo U50 zieht laut Datenblatt maximal 75 Watt) ist die Smart-NIC-Umsetzung weit effizienter als die Software-Implementierung (geschätzt 1,7 Watt/Gbit/s).