c't 9/2023
S. 8
Leserforum

Leserforum

Sinnvoll nutzbar

Plug-in-Hybrid: Schummelelektro, c’t 8/2023, S. 3

Seit drei Jahren fahre ich einen Plug-in-Hybrid von BMW (225XE) und ich versuche, so oft wie möglich elektrisch zu fahren. Aufgrund der Häufigkeit der Nutzung der rein elektrischen Fortbewegung (ich kann dem Auto per Tastendruck mitteilen, dass es nur elektrisch fährt und nicht den Benzinmotor nutzt) fühle ich mich auch nicht besonders schuldig.

Für mich ist es eine Brückentechnologie, weil ich ein- bis zweimal im Monat auch Strecken weit über 150 km fahre und mich dann nicht die Suche nach einer Ladesäule aufhält. Wenn die Ladenetzsituation sich bemerkbar verändert hat, freunde ich mich auch gerne mit „nur elektrisch“ an. Vor drei Jahren war das aber definitiv ein Handicap, und selbst im Jahr 2023 sind wir noch weit von einer entspannten Situation beim Ladenetz entfernt.

Letztendlich sollte man aber auch nicht die Diskussion auf ein reines E-Auto oder Verbrenner reduzieren, sondern stattdessen mal über die leider sehr oft fehlenden ÖPNV-Angebote, hauptsächlich im suburbanen oder ländlichen Bereich, reden. Da fehlt mir auch mal ein kritischer Kommentar zu der bisherigen Verkehrspolitik.

Graferix4711 Forum

Kommt auf die Nutzung an

Je nach Nutzungsverhalten ist ein PHEV [Plug-in-Hybrid, Anm. d. Red.] ein echter Beitrag zum Umweltschutz. Wir wohnen in einer Kleinstadt zwischen Köln und Bonn. In beide Städte sind es circa 30 km. Seit August 2020 haben wir einen Passat GTE, also ein PHEV.

Im Großraum Köln-Bonn fahren wir rein elektrisch (Arbeit, Einkaufen, Besuche, Kultur etc.). Abends wird der GTE in der Garage an die Steckdose geklemmt und ist am nächsten Morgen wieder voll. Seit 2022 haben wir auch Solar auf dem Dach und laden, wenn die Sonne scheint, Solarstrom zum Nulltarif. In diesem Alltagsbetrieb kommen im Jahr etliche Kilometer zusammen, ohne Benzin zu verbrauchen.

Zum Urlaub und Besuch der Familie in Süddeutschland fahren wir den Passat mit Benzin. Wobei viele Hotels heute für Gäste kostenloses Laden anbieten und man da in der Urlaubsregion wieder mehrheitlich elektrisch fährt. In den 2,5 Jahren, seit wir das Auto haben, liegt unser Spritverbrauch so gemittelt bei 3,8 Liter – das ist praktizierter und praxistauglicher Umweltschutz.

In Summe: Es kommt sehr auf das Nutzungsprofil an.

Hanns J. Proenen Mail

E-Autos nicht CO2-frei

Warum man 2023 ein E-Auto haben will, einen Hybrid bekommen könnte und den Verbrenner womöglich behalten sollte, c’t 8/2023, S. 14

Ich halte es für beschämend, dass die – aktuelle, nicht nur virtuelle – CO2-Bilanz von E-Autos mit keinem Wort beleuchtet wird. Sonst hätte eine Überschrift zum Beispiel lauten müssen: „E-Autos fahren nicht CO2-frei – schmutziger Betrieb mit Kohle, Gas und Atom“.

E. Schulz Mail

Flickschusterei

Gesundheitsminister Lauterbach verordnet allen eine elektronische Patientenakte, c’t 8/2023, S. 12

Am Sonnabend fand ich in meinem Praxisbriefkasten ein Schreiben des Herstellers meines Praxisprogramms, in dem die Vorzüge des Konnektors im Rechenzentrum angepriesen wurden. So ganz uneigennützig ist dies nicht, denn an den Konnektor im Rechenzentrum können 40 bis 50 Praxen angeschlossen werden und dabei wird dennoch die volle KV-Pauschale für die Dienstleistung vom Hersteller gefordert. Die finanziell günstigeren Alternativlösungen werden im Rundbrief nicht ausgeführt.

Jetzt kommt eine steile These, vielleicht liege ich damit auch falsch und lasse mich gerne korrigieren. Wenn ich die Entwicklung der Telematikinfrastruktur im deutschen Gesundheitswesen über fast zwanzig Jahre betrachte, so gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass es gar nicht um die Präsentation eines funktionierenden Produkts geht, welches den Ärztinnen und Ärzten die Arbeit erleichtert oder die Patientenversorgung verbessert. Mit einem halbfertigen Produkt, an dem ständig neue Arbeiten anfallen und Erweiterungen mit zweifelhaftem Wert verkauft werden, können die Anbieter deutlich mehr verdienen. Es wird da keinen „Geheimplan“ geben, sondern diese Vorgehensweise hat sich über die Jahre so eingespielt und es gibt nicht wenige Profiteure dabei. Als Arzt oder Patient zählt man leider nicht zu den Profiteuren.

Psychdoc Forum

ePA per Stick

Die ePA soll ärztliche Befunde enthalten. Wenn die Befunde nicht mehr in einem Aktenordner abgeheftet werden sollen (weil das ja so altmodisch ist und weil man Bildbefunde oft nur schlecht ausdrucken kann), warum dann nicht als PDF auf einen USB-Stick ziehen? Spart Milliarden. Und der Datenschutz ist plötzlich kein Thema mehr.

Meinetwegen auch in einem bestimmten standardisierten Format und mit speziellen Viewern. Alles billiger als die geplanten zentralen Strukturen inklusive deren Anbindung an jedem Praxis-PC beim Hausarzt in Harsewinkel.

Vielleicht könnte man mal probieren, die Probleme im Kleinen zu lösen, statt immer die ganz große Nummer zu suchen (mit T-Systems und all den anderen IT-Dienstleistern und Zertifizierern im Boot, bis runter zum ePA-Modul der Praxissoftware) und am Ende wieder grandios daran zu scheitern!

Graefe Forum

Nicht besonders mobil

Klappbares USB-C-Doppeldisplay für mobiles Arbeiten, c’t 8/2023, S. 78

Unterwegs, also zum Beispiel in Bahn oder Flieger, lassen sich die Dinger mangels Platz wohl nur ausgesprochen selten einsetzen. Und in den Büros respektive bei den Arbeiten, bei denen viel Monitorfläche erforderlich ist, stehen Monitore meiner Erfahrung nach im Dutzend herum. Die Dinger können für Besprechungen oder Präsentationen schon mal nützlich sein, aber sonst …

beckmi Forum

Praxisbeispiel

Wie Cyberkriminelle Unternehmen und Händler um Geld prellen, c’t 8/2023, S. 102

Großes internationales IT-affines Unternehmen: Es gibt einen zentralen IT-Support, Phishing-Awareness-Kampagnen und das ganze Pipapo. Eine Woche, nachdem ich ein IT-Ticket erstellt habe, ruft mich eine bulgarische Festnetznummer an und erklärt in gebrochenem Deutsch, dass sie mir bei dem Problem mit meinem Computer helfen wollen, sie mir eine Mail schicken, und ich dort auf den Link klicken soll, damit sie Zugriff auf den PC bekommt.

Ich dachte mir: „Ja, netter Versuch“. Bis ich bemerkt habe, dass das tatsächlich offiziell war. Die zentrale Stelle für IT-Sicherheit sah darin kein Problem, weil es ja kein Phishing war, sondern legitim.

asminator Forum

Genial

Verlässliche Datensicherungen unter Linux, macOS und Unix, c’t 8/2023, S. 166

Ich mache meine Datensicherungen üblicherweise unter Windows mit Duplicati. Bei der Lektüre ist mir aufgefallen, dass die von Ihnen erklärte Block-Technik von BorgBackup vermutlich ähnlich der von Duplicati ist. Und damit habe ich zum ersten Mal richtig verstanden, wie Duplicati (und BorgBackup) es schaffen, dass jedes inkrementelle Backup am Ende wie ein Full-Backup zurückgespielt werden kann. Das ist wirklich genial.

Martin Jung Mail

Unpraktisch

Borg klingt sehr vielversprechend, bis zu dem Punkt, an dem ich lesen musste: „Halten Sie beispielsweise ein Datenbankprogramm an, bevor Sie eine Datenbank sichern.“ An dem Punkt war mir klar, dass dies auch nur wieder eine von vielen unpraktischen Lösungen ist.

Reden wir nicht seit einem Jahrzehnt von Snapshot-Dateisystemen? Wann kommt endlich der Backup-Durchbruch, auf den viele warten?

Stefan Dittmar Mail

Verbesserte Version am 1. April?

KI-System analysiert mittels Smartphonefotos Inhaltstoffe im Essen, c’t 8/2023, S. 40

Schade, dass man eine c’t für die Kalibrierung braucht, damit sind Digitalabonnenten außen vor. Als Verbesserung könnte man die Kalibriersoftware so ändern, dass man bei allen Fotos den Teller auf die c’t stellt, und sich so das auch für eine KI aufwendige Erkennen des Zollstocks spart. Alternativ sollte dann auch eine andere Zeitschrift funktionieren. Vielleicht gibt es ja bis Anfang April eine verbesserte Version.

Stefan--42 Forum

Sie können statt mit einer c’t auch mit einem Tablet abmessen.

Variationen bei der Zubereitung

Die Tatsache, dass das optische Erscheinungsbild von Speisen tatsächlich Rückschlüsse auf insektizide Inhalte geben könnte, ist äußerst fragwürdig, wo doch jeder bei der Zubereitung noch Tausende Variationen einbauen könnte wie anbraten, verkohlen, was auch immer.

Alexander Jacob Mail

Wir raten beim Zubereiten von Insekten davon ab, das Gericht zu verkohlen.

Ergänzungen & Berichtigungen

36.000 Betroffene

Gesundheitsminister Lauterbach verordnet allen eine elektronische Patientenakte, c’t 8/2023, S. 12

Beim Cyberangriff auf den finnischen Psychotherapie-Anbieter Vastaamo sprachen wir von mindestens 2000 Betroffenen, tatsächlich liegt die Zahl bei rund 36.000, wie die Helsinki Times berichtete.

Wir freuen uns über Post

Fragen zu Artikeln

  • Mail-Adresse des Redakteurs am Ende des Artikels
  • Artikel-Hotline
    jeden Montag 16-17 Uhr
    05 11/53 52-333

Kommentare lesen (2 Beiträge)