Komplimente machen
Negative Kritik bleibt laut Psychologen siebenmal so stark im Gedächtnis wie positive. Grund genug, öfter mal ein Kompliment zu machen. Die Designerin Anna Sergeeva hat da mal was vorbereitet: Auf #thecomplimentproject finden Besucher Komplimente als fertige Druckvorlagen in acht Sprachen. Jede Vorlage enthält einen Satz wie „du bist perfekt so wie du bist“, einmal groß und darunter achtmal klein geschrieben zum Abreißen. Die Vorlagen findet man auf Dropbox. Sie sind dafür gedacht, an öffentlichen Plätzen aufgehängt zu werden, nachdem man sie entlang der Trennlinien zwischen den Abreißzettelchen eingeschnitten hat. Seit Start des Projekts im Jahr 2016 seien so schon über zwei Millionen Komplimente verteilt worden, schreibt Sergeeva auf ihrer Site. (dwi@ct.de)
Fehler bewundern
Beim Surfen auf einer 404-Fehlerseite zu landen, kann Frust auslösen. Schließlich hat man offensichtlich nicht das gefunden, was man suchte und schon fast gefunden zu haben glaubte. Mit etwas Glück führt die Sackgasse wenigstens zu einer unterhaltsamen Fehlermeldung. Manche 404-Seiten sind so liebevoll gestaltet, dass kommentierte Sammlungen den Besuch empfehlen. Neu und noch im Aufbau ist die gallery of error 404 page designs des Designers Finnian Sturdy. Sie präsentiert ausgewählte „Da ist etwas schiefgegangen“-Seiten aus aller Welt in Kategorien wie 3D, animiert oder interaktiv. (dwi@ct.de)
KI verstehen
Es war einmal ein … Märchenkenner wissen, was nach dieser Folge von Wörtern vermutlich als Nächstes kommt. SoekiaGPT – Das didaktische Sprachmodell erwartet „Müller“ mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,10 oder „König“ (0,09) oder „Bauer“ (0,08). Weniger wahrscheinlich: „fröhlicher“ (0,06) oder „grüner“ (0,03); das Wort „gehen“ hält das Modell als Nächstes in der Satzfolge für unwahrscheinlich (0,01).
Schüler lernen anhand des bewusst einfach gehaltenen Modells, wie generative KI Texte auf den Bildschirm zaubert. Aus Wahrscheinlichkeiten werden Sätze und schließlich längere Passagen. Man erfährt, was das mit den zuvor vom Modell studierten Trainingstexten zu tun hat und auf welche Weise das Ganze auch schiefgehen kann. Das von Michael Hielscher von der Pädagogischen Hochschule Schwyz entwickelte SoekiaGPT ist kein Textgenerator, sondern eine Lernumgebung, mit der man ausgiebig experimentieren kann. Lehrkräfte finden auf der Site Handreichungen für den Unterrichtseinsatz sowie ein Erklärvideo. (dwi@ct.de)
Schneller finden
Die 16 Datenschutzbeauftragten der Länder sowie der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit dokumentieren ihre Arbeit und deren Ergebnisse regelmäßig in sogenannten Tätigkeitsberichten. Diese sind zwar für die Öffentlichkeit bestimmt, aber auf den jeweiligen Websites der Datenschutzbehörden gar nicht so leicht zu finden.
Die von Daniel Moradi Kahlou privat betriebene Website taetigkeitsberichte.com versteht sich als Suchmaschine für Dokumente dieser Art; außer nach denen der Bundes- und Länderbeauftragten kann der Besucher auch nach Berichten der Europäischen Union, der evangelischen und katholischen Kirche sowie einzelner Rundfunkanstalten suchen. Das Design überzeugt mit bemerkenswerter Klarheit und hohem Bedienkomfort. Links tippt man die Suchkriterien ein, rechts daneben erscheint das gefundene PDF. Dazwischen lässt sich eine Spalte einblenden, die alle Fundstellen im Dokument mit gelb markiertem Stichwort anzeigt. Die Maus muss nur kurze Wege zurücklegen. Tastaturfans finden eine Liste mit sinnvollen Shortcuts. (dwi@ct.de)
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