c't 12/2024
S. 34
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Überdreht

Defekte Intel-Prozessoren: BIOS-Updates und Ausreden

Auf Instabilitäten bei CPUs der Serien Core i-13000K und Core i-14000K reagieren die Mainboard-Hersteller mit einem neuen BIOS-Profil, womit die Prozessoren nach Intel-Vorgaben laufen. Die Verantwortung für das von Intel jahrelang geduldete Missachten der Spezifikationen will bislang aber niemand übernehmen.

Von Christian Hirsch

Anfang des Jahres tauchten Berichte von Nutzern auf, deren Core-i-Prozessoren instabil liefen. Betroffen sind insbesondere die übertaktbaren K-Modelle der 13. und 14. Generation wie der Core i9-14900K. Dabei gibt es kein klares Fehlerbild, vielmehr treten in 3D-Spielen auf Grundlage der Unreal Engine 5 Meldungen über angeblich zu wenig Grafikspeicher oder Bluescreens beim Kompilieren von Software auf. Die Probleme zeigen sich meist erst nach einigen Wochen oder Monaten bei Systemen, die die Intel-Prozessoren automatisch übertakten, was vielen Besitzern aber nicht bewusst ist. Mit den Vorgaben aus den CPU-Datenblättern laufen die Rechner hingegen stabil. Beschädigt sind die Prozessoren dennoch, weshalb Intel sie nach Reklamation austauscht.

​In einer Mitteilung an PC- und Boardhersteller bittet Intel nun darum, dass diese im Auslieferungszustand sämtliche CPU-Grenzwerte einhalten und Schutzfunktionen aktivieren. Das klingt seltsam, weil es eigentlich selbstverständlich sein sollte. Als Reaktion darauf verteilen die taiwanischen Mainboard-Hersteller Asus, Gigabyte und MSI BIOS-Updates, die ein sogenanntes Baseline-Profil hinzufügen, womit die CPUs spezifikationskonform laufen. Aktivieren muss es der Anwender aber selbst.

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