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Solarpaket I ist beschlossen

Nach langem Hin und Her haben Bundestag und Bundesrat am 26. April 2024 das bereits im Oktober 2023 ins Parlament gebrachte Solarpaket I verabschiedet.

Ziel der Gesetzesänderungen ist der beschleunigte Ausbau der Photovoltaik. So soll bis zum Jahr 2030 der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent anwachsen. Dafür enthält das Solarpaket I verschiedene Erleichterungen für die Errichtung und den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen. Neben einer Reduktion von Auflagen für größere PV-Anlagen (bis 100 kW) sind das auch Vereinfachungen für neu errichtete und privat betriebene Balkonkraftwerke (BKW, im Behördendeutsch „Steckersolargeräte“). So darf ein BKW nun eine Modulleistung von maximal 2000 Watt haben und mit einem Wechselrichter mit 800 VA Ausgangsleistung betrieben werden. Bislang waren solche Anlagen auf 600 VA begrenzt. Das EEG folgt damit dem De-facto-Standard für aktuell verkaufte BKW. Solche Kleinstanlagen müssen künftig nur noch im Marktstammdatenregister (www.marktstammdatenregister.de) mit deutlich reduzierten Angaben angemeldet werden. Die bislang geforderte Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt.

Ein BKW darf man künftig direkt nach dem Eintrag ins Marktstammdatenregister in Betrieb nehmen. Das Warten auf den Zählerwechsel entfällt auch dann, wenn noch ein – auch rückwärts laufender – alter Ferraris-Zähler installiert ist. Es obliegt dem Netzbetreiber, solche Zähler zeitnah auszutauschen. Der Anschluss eines Steckersolargeräts über einen klassischen Schuko-Stecker statt über den bislang geforderten Wieland-Stecker erlaubt das novellierte EEG übrigens immer noch nicht. Das ist eine technische Angelegenheit, über die der VDE und dessen Normungsgremien entscheiden.