Hilfreich
Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ist ein Klassiker. Die interaktive Entscheidungshilfe geht auf eine Idee der niederländischen Einrichtung ProDemos zurück. Jeweils vor wichtigen politischen Wahlen konfrontiert die Website den Besucher mit einer Reihe von Aussagen, die den Programmen der verschiedenen zur Wahl antretenden Parteien entlehnt sind. Es geht dabei um Themen mit Konfliktpotenzial. Der Ratsuchende entscheidet sich zwischen Zustimmung, Ablehnung, neutraler Haltung; einzelne Statements dürfen übersprungen werden.
Anfang Mai hat die bpb eine Wahl-O-Mat-Version zur Europawahl 2024 veröffentlicht. Darin geht es um Seenotrettung im Mittelmeer, eine mögliche EU-Mitgliedschaft der Ukraine, Ökolandwirtschaft, nationale Währungen anstelle des Euro und 34 weitere aktuelle Themen. Wenn man sich durch alles hindurchgeklickt hat, kann man einzelnen Statements noch besonderen Nachdruck verleihen, indem man sie doppelt werten lässt. Nachdem der Besucher alle Parteien markiert hat, die in der Auswertung auftauchen sollen, erscheint ein Ranking der Parteien, deren Wahlprogramm am ehesten mit den eigenen Ansichten übereinstimmt. Dieses Ergebnis kann man sich detailliert erklären lassen, indem man zu einzelnen Statements die genauen Positionen der Parteien abruft. (dwi@ct.de)
Lehrreich
Mit kostenlosen Onlinekursen, Videos und Podcasts lädt der KI-Campus Interessierte zum Selbststudium rund um KI-Themen ein. An der vom Bundesbildungsministerium geförderten Lernplattform beteiligen sich namhafte Institutionen, darunter der Stifterverband, die Berliner Charité, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, die FernUniversität Hagen und die Humboldt-Universität zu Berlin. Obwohl das Projekt im Oktober 2019 startete, klebt immer noch ein grünes „Beta“-Schild oben links auf der Website.
Viele Inhalte sind jedoch schon fertig, das gesamte Kursangebot durchaus einen Blick wert. Neu dabei ist beispielsweise die Kursserie Dr. med. KI, die mit einem unterhaltsamen Mix aus Informationen und Übungen anhand von Themen aus der Medizin in die Grundlagen der KI einführt. Die Serie besteht aus den drei Kursen Basics, Clinics und Ethics. Im ersten Teil, der in Zusammenarbeit mit der Charité entstand, können Teilnehmer interaktiv ein biomedizinisches generatives KI-Modell testen. Im dritten Teil geht es unter anderem darum, wie sich KI auf das Verhältnis zwischen Patient und Arzt auswirkt. (dwi@ct.de)
Anschaulich
Vor rund vier Milliarden Jahren gab es erstmals flüssiges Wasser auf der Erdoberfläche. Es dauerte weitere 1,5 Milliarden Jahre, bis Sauerstoff in der Erdatmosphäre auftrat. Erst vor etwa 225 Millionen Jahren tauchten schließlich die Dinosaurier auf. Es dauerte nur schlappe 170 Millionen Jahre, bis sie wieder verschwanden – im Verhältnis zur gesamten Erdgeschichte lediglich eine Stippvisite.
Diese Relationen möchte die englischsprachige Timeline of Earth anschaulich vermitteln. Man sollte den Knopf mit der Aufschrift „Skip ahead! Things are slow for a while“ ignorieren und wirklich langsam nach oben scrollen. Wenn dann nach Pflanzen, Insekten, Säugetieren auf den allerletzten Millimetern der Mensch erscheint, stellt sich ein Gefühl für den zeitlichen Ablauf ein. Und vielleicht sogar etwas Ehrfurcht. (dwi@ct.de)
Meditativ
Auf der Website iyashi.app gibt es nur eine einzelne Zeile zum Schreiben. Wenn sie voll ist, rutscht der Text nach links und macht Platz für die nächsten Wörter. Tippfehler lassen sich nur einzeln korrigieren. Längere Textabschnitte zu markieren, ist nicht möglich. Zum Schluss kann man den gesamten eingetippten Text als TXT-Datei herunterladen. Das minimalistische Setting soll dem Schreiber helfen, in einen Flow zu kommen. Der philosophische Rat dazu: „Konzentriere dich auf das, was vor dir liegt, nicht auf das, was hinter dir liegt.“ (dwi@ct.de)
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