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systemd v256 mit sudo-Alternative

Die Linux-Systemdienstsammlung systemd will das Ausführen privilegierter Prozesse durch normale User sicherer machen.

Mitte Juni erschien Version 256 von systemd, welche sehr viele neue Funktionen mitbringt. Aufhorchen lässt der neue Befehl run0, den systemd-Erfinder Lennart Poettering als sichereren Ersatz für sudo bewirbt. Während sudo ein SUID-Binary ist und aus dem Benutzerkontext mit Root-Rechten läuft, vermeidet run0 dieses problematische Konstrukt. run0 weist den System Manager stattdessen an, einen neuen, privilegierten Prozess zu erzeugen. Dieser ist isoliert vom Benutzerkontext und direkt vom Init-Prozess abgeleitet, wofür ein eigenes Pseudoterminal (PTY) zugewiesen wird. Die Daten schaufelt run0 zwischen diesem PTY und dem aufrufenden Terminal (tty) des Benutzers hin und her. Poettering sieht mehr Ähnlichkeiten zur Arbeitsweise von ssh als der von sudo.

Zur Überprüfung, ob ein Benutzer run0 überhaupt ausführen darf, nutzt run0 das bewährte Polkit und vermeidet so, eine eigene aufwändige Konfiguration nach Art der sudoers-Datei zu pflegen. Zusätzlich zur besseren Sicherheit kommt run0 mit Komfortfunktionen, die beispielsweise den Terminal-Hintergrund rot färben, damit der privilegierte Prozess deutlich erkennbar ist.