c't 16/2024
S. 38
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Sensoren

Pixelhochhaus

Wie Bildsensoren das Dreifache an Photonen einfangen

Ein Forscherteam aus der Schweiz zeigt, wie sich die Lichtausbeute von Bildsensoren mittels einer Stapeltechnik mal eben verdreifachen lässt.

Von Dušan Živadinović

Vor über 180 Jahren wurde im Uralgebirge ein kurioser Kristall entdeckt, der Perowskit, ein metallisch scheinendes Mineral aus Calciumtitanat. Darauf geht der Begriff Perowskitstruktur zurück, der heute eine ganze Materialklasse bezeichnet und deren Hauptmerkmal eine kubische Kristallstruktur ist. Materialforscher interessieren sich dafür, weil geringe Änderungen der Zusammensetzung unterschiedliche und ungewöhnliche Eigenschaften ergeben. Einige Bekanntheit haben Perowskite als Forschungsgegenstand für hocheffiziente Solarzellen erlangt, deren Massenproduktion bald erwartet wird (mehr dazu auf Seite 39).

Parallel dazu forschen mehrere Arbeitsgruppen an Bildsensoren auf Perowskit-Grundlage. Nun berichtet ein Team von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Versuchsanstalt (Empa) und der ETH Zürich unter der Leitung von Maksym Kovalenko, Ivan Shorubalko und Taekwang Jang von einem Durchbruch: Es sei gelungen, Perowskitsensoren für die Fotografie zu entwickeln, die prinzipiell dreimal so viel Licht einfangen wie herkömmliche Sensoren auf Siliziumgrundlage.

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