c't 17/2024
S. 132
Wissen
AKW-Rückbau
Bild: Johannes Kiefer

Adieu Atomkraft

Zu Besuch beim Rückbau des AKW Grafenrheinfeld

Einzelne Politiker fordern eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, die Realität ist aber mittlerweile eine andere: Der Ausstieg ist nicht mehr aufzuhalten. Wir sind zu Besuch beim Rückbau des AKW Grafenrheinfeld. Der Kraftwerksleiter erzählt, warum Rückbau Spaß macht, wo Wehmut aufkam und wie penibel die Arbeit ablaufen muss.

Von Clemens Gleich

Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag unter dem Eindruck der Katastrophe von Fukushima zum zweiten Mal den Atomausstieg. Und zuletzt am 10. April 2024 lehnte die Mehrheit der Abgeordneten einen Antrag der Fraktion CDU/CSU ab, der die letzten drei im Jahr 2023 vom Netz gegangenen AKW für einen potenziellen Weiterbetrieb sichern sollte. Atomkraft ist in Deutschland nicht mehr mehrheitsfähig. Jetzt geht es ans Aufräumen. Wir besuchten das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) des Betreibers PreussenElektra im Landkreis Schweinfurt, wo der Rückbau in vollem Gange ist.

Das KKG war vom 17. Juni 1982 bis 27. Juni 2015 in Betrieb und produzierte in dieser Zeit rund 333 Terawattstunden (TWh) Strom. Während dieser 33 Jahre blieb die Abgabe radioaktiver Strahlung immer unterhalb der in Deutschland gültigen Grenzwerte. Ein Kohlekraftwerk am selben Standort hätte durch das in der Kohle enthaltene Uran deutlich größere Mengen Radioaktivität in Menschenlungen gebracht.

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