iX Special 2018
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Sechs Prinzipien für die Entwicklung datenbasierter Dienstleistungen

In andere Hände

Wer im Zeitalter der Industrie 4.0 erfolgreiche Dienstleistungen entwickeln will, muss ganz anders vorgehen, als es die bisherigen Ansätze vorsahen. Bislang können das nur wenige Unternehmen. Aus einer breit angelegten Benchmarking-Studie in der deutschen Industrie lassen sich dafür sechs Prinzipien ableiten.

Die Investitionsgüterindustrie wird im Zeitalter von Industrie 4.0 und Smart Services mit einem Wandel der Grundordnung ihrer Branche konfrontiert. Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung ermöglichen völlig neue Leistungsangebote und Geschäftsmodelle speziell im Service, die das Potenzial mit sich bringen, traditionelle Anbieter massiv unter Druck zu setzen. Eine Strategie zur Wettbewerbspositionierung ist die gezielte Differenzierung durch industrielle Dienstleistungen. Durch die gezielte Entwicklung des Dienstleistungsgeschäfts können traditionelle Investitionsgüterunternehmen neue Wachstums- und Ertragspotenziale ausschöpfen und sich die neuen technologischen Möglichkeiten positiv zunutze machen.

Allerdings verfügen bislang nur wenige Unternehmen über die notwendigen Kompetenzen, wenn es um die methodische Entwicklung von Dienstleistungen geht. Aktuelle Studien beziffern die Erfolgsquote der Serviceinnovationen und zeigen, dass 43 Prozent aller neu entwickelten industriellen Dienstleistungen ein Jahr nach ihrer Einführung am Markt scheitern [1]. Demnach misslingt es Industrieunternehmen trotz massiver Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Akzeptanz ihrer Kunden für viele der neu entwickelten Dienstleistungen zu gewinnen. Die Gründe dafür liegen unter anderem im unzureichenden Abgleich mit den Anforderungen des Marktes bereits in der Entwicklungsphase sowie in der hohen Varianz der Leistungserbringung von Services. Als Beispiel für solche gescheiterten Dienstleistungsentwicklungen im B2C-Segment lassen sich die Entwicklung mobiler WAP-Dienste Mitte der 2000er-Jahre sowie die Ansätze zu ausgewählten datenbasierten Dienstleistungen wie Condition Monitoring im B2B-Segment anführen.