iX Special 2018
S. 102
Netze
Dezentralisierung
Aufmacherbild

Edge und Fog Computing: Raus aus der Cloud, rein ins Geschehen

Selbstgeregelt

Edge und Fog Computing bringen das Verarbeiten der IoT-Daten und das Steuern verteilter Systeme aus der Cloud zurück in die Nähe der Geräte und schaffen damit flexiblere Strukturen.

Ein Blick auf die verfügbaren IoT-Plattformen offenbart schnell, dass die meisten darauf ausgelegt sind, Daten von Sensoren und anderen Quellen schnellstmöglich an ein Backend-System in der Cloud zu senden. Dazu stellen sie üblicherweise einfache SDKs oder APIs für die Geräte bereit, damit die die Daten ohne Verzögerungen und ohne Aufwand loswerden. Im Backend warten Archive und Server, die die Daten mit Rule Engines, Big Data oder Machine Learning weiterverarbeiten, um daraus Erkenntnisse und Entscheidungen abzuleiten. Zudem können die zentralen Systeme die Ergebnisse zur Visualisierung aufbereiten und Kommandos an lokale Geräte senden, um dort steuernd respektive regelnd einzugreifen.

Dies mag für viele Anwendungen funktionieren, wenn die Datenmengen pro Device gering sind, etwa ein Gerät lediglich alle paar Minuten Temperatur- oder andere einfache Messwerte sendet, und dort nur wenig Rechenleistung oder Energie zur Verfügung steht. Auch wenn Latenz und Verfügbarkeit der Cloud-Anbindung von geringer Bedeutung sind, eignet sich dieser zentralistische Ansatz.