iX 5/2019
S. 14
Markt + Trends
Hannover Messe

5G-Mobilfunk im industriellen Einsatz

Hoffnungsträger

Achim Born

Beherrschendes Thema der Hannover Messe war 5G, für viele Unternehmen eine Schlüsseltechnik. Mit dieser Einschätzung sind sie nicht allein.

Messechef Jochen Köckler hatte sich schon vor dem hannoverschen Großereignis festgelegt: Der Mobilfunkstandard 5G werde eine regelrechte Innovationswelle auslösen. Die Einschätzung ist nicht ganz uneigennützig, schließlich sollte der geneigte Besucher den Beginn der industriellen Nutzung „hautnah miterleben können“. Dass die Industrie bereit sei für den neuen Mobilfunkstandard, betonten Sprecher der diversen Verbände gleichfalls bei jeder Gelegenheit. „Mit der Veröffentlichung erster Standards und der Verfügbarkeit der ersten Chipsätze und Infrastrukturkomponenten gewinnt 5G schnell an Dynamik“, erläuterte Andreas Müller von Bosch, der der ZVEI-Arbeitsgemeinschaft 5G-ACIA (Alliance for Connected Industries and Automation) vorsteht. Das spiegele sich vielfach auf der Messe wider. Zahlreiche Unternehmen, so Müller, erkennen mittlerweile die Rolle des Funkstandards für die eigene digitale Transformation.

Das große Interesse der Industrieunternehmen an 5G wird von den technischen Eckdaten genährt: Sie versprechen die Kommunikation in nahezu Echtzeit und Übertragungs­raten von bis zu 20 GBit/s. Vor allen Dingen sollen pro km² bis zu eine Million Endgeräte senden und empfangen können. Im Unterschied zu LTE & Co. gibt es zudem eine deutsche Eigenart, die eine industrielle Nutzung fördert: Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel hob in ihrer Eröffnungsrede als besondere Chance hervor, dass die hiesige Wirtschaft Frequenzen zwischen 3,7 und 3,8 GHz für den lokalen Einsatz auf einfache Weise nutzen könne.

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