iX 7/2019
S. 32
Markt + Trends
Internet

ANGA COM 2019: Glasfaser selten gebucht

Kleine Giganten

Achim Born

Trotz komplexer Randbedingungen kommt der Ausbau GBit/s-fähiger Internetzugänge hierzulande voran. Die Nachfrage der Kunden lässt aber auf sich warten.

Die diesjährige ANGA COM bestätigte mit mehr als 20000 Teilnehmern und über 500 Ausstellern die gute Bilanz des Vorjahres. Über 2500 Teilnehmer, die das Kongressprogramm der Kölner Veranstaltung besuchten, können sich gleichfalls sehen lassen. Besonderes Interesse rief neben den (TV-/Streaming-)Inhalte-bezogenen Programmreihen der Breitbandgipfel zum Thema Glasfaserausbau hervor. Hier profitiert die ANGA COM von den (Markt-)politischen Begleitumständen: Der als zu zögerlich empfundene Netzausbau, die laufende 5G-Auktion, die Auswirkungen einer Vodafone-Unitymedia-Fusion – Diskussionsstoff gab es auf der Messe reichlich.

Sperrige Verfahren für die Förderung und Genehmigung von Ausbauvorhaben gaben den Vertretern der Netzbetreiber-Branche naturgemäß Anlass zur Kritik. Überspitzt formuliert besteht ein großes Interesse an staatlicher Unterstützung, aber wenig Begeisterung für Vorgaben und Rechtsansprüche, etwa bezüglich eines flächendeckenden schnellen Internetzugangs. Fairerweise muss den Protagonisten allerdings zugebilligt werden, dass selbst bei gutem Willen zum Ausbau die Macht des Faktischen – feh­lende Tiefbaukapazitäten – unerbittlich zuschlägt. Hinzu kommt, dass die mehr als 6 Mrd. Euro, die für 5G-Frequenzen zu berappen sind, den Providern erst einmal in der Kasse fehlen werden. Auf welchem Wege und in welchem Maße die Gelder über die staatliche Förderung zurückfließen werden, darüber darf noch kräftig spekuliert werden.

Kommentieren