Den Fußabdruck einzelner IT-Dienste messen
Flocke für Flocke
Kennen Rechenzentrumsbetreiber den Umweltfußabdruck ihres RZ, können sie den auch auf einzelne Dienste oder Datenpakete herunterrechnen. Für eine Vergleichbarkeit bedarf es aber akzeptierter Methoden.
Umweltaspekte spielen auch in den Beschaffungsabteilungen der Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Während es bei physischen Produkten längst üblich ist, den Energieverbrauch oder andere Umwelteigenschaften als Einkaufskriterium heranzuziehen, ist dies bei Cloud-Diensten heute noch nicht möglich. Dabei haben auch Cloud-Rechenzentren eine physische Grundlage und einen messbaren Umweltfußabdruck. Beispielsweise hat sich allein der Stromverbrauch von Cloud-Rechenzentren in Europa von 2010 bis 2020 mehr als versechsfacht und wird auch in Zukunft weiter steigen – und mit ihm die Treibhausgasemissionen [1].
Deshalb wird es immer wichtiger, Cloud-Dienstleistungen auch unter Umweltgesichtspunkten genauer unter die Lupe zu nehmen: Wie groß ist der Umweltfußabdruck eines Cloud-Service? Wie lassen sich die Angebote vergleichen? Unter welchen Umständen bietet das Auslagern von Rechen- und Speicherressourcen in die Cloud Vorteile? Solche Fragen hat sich das Umweltbundesamt gestellt und das Forschungsprojekt Green Cloud Computing (GCC) initiiert. Darin haben das Öko-Institut und das Fraunhofer IZM eine Methodik entwickelt, mit der sich Cloud-Dienstleistungen bilanzieren lassen [2].