iX 5/2022
S. 62
Review
Cloud-Datenbanken

Die verteilte Cloud-native-Datenbank Yugabyte

In der Wolke zu Hause

Martin Gerhard Loschwitz

Klassische Datenbanken sind kaum sinnvoll in der Cloud einsetzbar. Yugabyte will das ändern und Nutzer mit PostgreSQL-Kompatibilität und echter „Cloud-native“-Attitüde überzeugen.

Es hat sich quer durch die gesamte IT längst als Standard etabliert, eine Anwendung ihre Daten nicht selbst verwalten zu lassen. Die meisten Set-ups nutzen stattdessen MySQL, PostgreSQL, MongoDB oder eine der etlichen anderen Datenbanken – weil die auf genau diese Aufgabe spezialisiert sind. Das gilt in der Cloud und bei Cloud-native-Anwendungen ebenso. Zwar kommen hier auch Key-Value-Stores wie Redis oder Cassandra zum Einsatz, dominant sind bis heute aber die klassischen relationalen Datenbanken – und die lassen sich nicht ohne Weiteres in einer dynamischen Cloud-native-Umgebung betreiben.

Nicht für die Cloud konzipiert

Die Gründe dafür liegen auf der Hand, sobald man sich die Designprinzipien moderner Anwendungen einerseits anschaut und andererseits die PostgreSQL und Co. zugrunde liegenden Pendats betrachtet. Cloud-native-Anwendungen folgen meist dem Prinzip einer Mikrokomponentenarchitektur. Dabei gibt es für jede Aufgabe in einer Anwendung eine einzelne Komponente, die über standardisierte Schnittstellen mit den anderen Teilen der Applikation kommuniziert. Das bringt in der Praxis mehrere Vorteile: Richtig umgesetzt ist so eine Mikroapp ab Werk skalierbar, es können also von jedem Teil der zu der Mikroarchitektur gehörenden Anwendung beliebig viele Instanzen laufen.

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