iX 12/2023
S. 134
Praxis
NFS-Cluster

Linux-HA-NFS-Cluster für v3 und v4

Die Verfügbarkeit von Fileserver-Diensten ist längst keine „Nice-to-have“-Funktion mehr, kommerzielle Produkte sind inzwischen oft als Cluster realisiert. Aber mit einigen Handgriffen lässt sich das auch komplett mit Open-Source-Software umsetzen – ohne Einbußen bei der Verfügbarkeit.

Von Stefan Kania

Da die nahezu 100-prozentige Verfügbarkeit immer wichtiger wird, werden Fileserver-Dienste – seien es Windows- oder Samba-Fileserver – schon länger als Cluster aufgebaut. Auch soll die Wartung an Systemen nicht mehr unbedingt am Wochenende oder in der Nacht durchgeführt werden. Für NFS existieren zwar einige kommerzielle Produkte für Hochverfügbarkeit, aber eine reine Open-Source-Umsetzung ist schwer zu finden. Dieser Artikel zeigt, dass sich auch unter Debian ein HA-NFS-Server einrichten lässt. Zusammen mit GlusterFS, CTDB und Bind9 lässt sich mit dem NFS-Kernel-Server eine hochverfügbare NFS-Umgebung realisieren. Das von Bind9 eingeführten DNS-Round-Robin ermöglicht auch ein DNS-Loadbalancing. Und dieser Ansatz kann sich bei der Verfügbarkeit sehr wohl mit anderen Vertretern messen lassen.

Ein bisschen Vorarbeit

Zwar liegt das Hauptaugenmerk dieses Artikels auf NFS, trotzdem wird in einem kurzen Abschnitt die Einrichtung von GlusterFS angesprochen. Die Beispielumgebung erfordert mindestens drei Systeme: zwei für die Server und eins als Client zum Testen. In einer Produktivumgebung ist es auf jeden Fall sinnvoll, mindestens drei Server für den Gluster-Cluster einzurichten, da dieser ein Quorum verwendet. Zum Test der Funktion des NFS-Servers in diesem Artikel reicht ein Cluster aus zwei Knoten.

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