Black Hat 2024: E-Mail, Rechte, Politik
Die strategische Bedeutung des digitalen Raums sorgte für Gesprächsbedarf auf den Hacking-Schwesterkonferenzen Def Con und Black Hat. Das Spannungsfeld aus alter Architektur und allem, was heute darauf aufbaut, bezeichnete Signal-Gründer Moxie Marlinspike als Blackbox – die es unbedingt zu verstehen gilt.
Auf der Keynote der Black Hat 2024 in Las Vegas hatte man dieses Jahr die Geopolitik im Fokus. Black-Hat-Gründer Jeff Moss warf einen Blick auf die Entwicklung des Cyberraums angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Konflikte im Nahen Osten. Während sich Land- oder Seeräume bei herkömmlichen Kämpfen kaum ändern, sei das digitale Feld viel dynamischer. Kämpfe im Cyberraum würden zum Beispiel auf Microsofts Cloud-Territorium ausgetragen – Microsoft wäre damit ebenfalls Konfliktpartei und damit auch die Kunden von Microsoft.
Er widmete sich außerdem der Frage, was eine israelische Generalmobilmachung für die IT-Sicherheitsindustrie und Kunden bedeuten würde, die in Bezug auf Software-Updates und Signaturen für israelische Produkte auf dem Trockenen sitzen würden. Die Geschwindigkeit, mit der Krisen entstehen, steige immer weiter an, vor dem Hintergrund eines „riesigen Eimers voller anderer Probleme“. Auch auf dem anschließenden Diskussionspanel mit Jen Easterly, Direktorin der amerikanischen Cybersecurity and Infrastructure Security Agency CISA, Hans de Vries, COO der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit ENISA, und Felicity Oswald, COO des National Cyber Security Centre UK, drehte es sich um den Einfluss des Cyberraums auf die Politik. Dort ging es um den Schutz von Wahlen und der Demokratie.