c't Special Mac 2016
S. 156
Praxis für Fortgeschrittene
Forensik unter macOS
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Verräterische Daten

Welche Geheimnisse Ihr Mac birgt

Dass auf der Festplatte liegende Dokumente, E-Mails und der Surf-Verlauf bereits intime Details über den Nutzer verraten, ist kein Geheimnis. Unter der Oberfläche schlummern jedoch noch ganz andere personenbezogene Daten, die Mitbewohnern, Kollegen oder Dieben mehr über Sie verraten, als Ihnen lieb sein dürfte.

macOS bietet einen nach heutigem Kenntnisstand guten Schutz gegen neugierige Augen: FileVault. Mit Apples Festplattenverschlüsselung gesicherte Daten halten den meisten Spionageattacken stand, insbesondere auch solchen, bei denen der Datendieb den Rechner respektive die eingebauten Speichermedien in die Finger bekommt. Ohne das FileVault-Kennwort oder den Ersatzschlüssel von Apple dürften direkte Knackversuche gegen die AES-XTS-128-Bit-Verschlüsselung schwierig sein. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „Verschlüsseln Sie!“ auf Seite 140.

Anders sieht die Situation aus, wenn FileVault nicht zum Einsatz kommen kann oder soll, etwa aus Bequemlichkeit, weil man mehr Sorge vor dem Verlust der Zugriffsmöglichkeit als vor dem Spionageversuch hat, oder wenn jemand Zugriff auf den ungesperrten Rechner bekommt, zum Beispiel während einer kurzen Arbeitspause. Ohne FileVault sind Speichermedien vor fremdem Zugriff generell nur durch das Rechnerpasswort „geschützt“. Als Grundregel sollte man daher seinen Rechner prinzipiell mit einer solchen Sperre versehen. Die passende Option finden Sie im Sicherheits-Panel der Systemeinstellungen – den Zeitraum nach Beginn des Ruhezustands, nach dem der Kennwortschutz aktiv wird, sollte man auf „sofort“ setzen.