Kesse Piratin mit Vogel
Die Titelheldin des Point&Click-Adventures Nelly Cootalot: The Fowl Fleet vereitelt die Schurkereien des Kapitän Breitbart.
Der Bösewicht hat Seevögel willfährig gemacht, um sich eines Schatzes zu bemächtigen, was die Nachwuchs-Piratin Nelly zu einer dreiteiligen Reise veranlasst. Die Handlung bildet einen groben Rahmen für die Rätsel, die der Spieler durch den Einsatz gesammelter Objekte sowie über Gespräche mit kuriosen Figuren löst: Man tauscht Kerzen aus, ordert Cocktails und findet eine clevere Verwendung für Strandmuscheln. Alle Aktionen erledigt der Spieler via Maus.
Einige Gegenstände tauchen erst nach bestimmten Ereignissen auf. In Gesprächen wählt man geeignete Dialogzeilen, die man durch aufmerksame Beobachtung ermittelt. Weiß man mal nicht weiter, gibt der Vogel Jürgen Tipps, der Nelly begleitet. Die kommentiert die Albernheiten ihrer Gesprächspartner, etwa dem sprechenden Geist oder der armdrückenden Konditorin, meist auf lustige Weise. Das Spiel liegt auf Deutsch und Englisch vor, beide Sprachversionen sind gelungen. Die englischen Witze klingen peppiger, werden aber schlampiger artikuliert. Der heitere Soundtrack enthält einige spaßige Lieder. Das Design erinnert an den Piratenklassiker Monkey Island 3, wobei die hübschen Kulissen nur sporadisch mit kleinen Animationen belebt werden. Ältere Spieler können sich über mehrere Anspielungen auf den Vorgänger Nelly Cootalot: Spoonbeaks Ahoy! von 2007 freuen, der ebenfalls aus der Feder des britischen Komödianten Alasdair Beckett-King stammt. Dem Charme dieses kurzweiligen und im positiven Sinne altmodischen Adventures dürften selbst chronische Landratten erliegen. (Peter Kusenberg/bkr)