Mac & i 2/2017
S. 32
Test
Audio-Editor

Podcast-Luftschiff

Hindenburg Journalist baut Audiosendungen professionell zusammen.

Die lediglich 10 MByte große Mac-App arrangiert Selbstgesprochenes mit O-Tönen, Effekten und Unterlegmusik. Sie richtet sich an Einsteiger ebenso wie Semiprofis. Über ein Multitrack-Interface zieht man die verschiedenen Audio-Dateien als Spuren in die App, schneidet sie nicht-destruktiv, setzt Übergänge und Effekte und verbessert den Klang von Stimmen über ein Stimmprofil. Hindenburg Journalist wurde speziell für Wortaufnahmen und nicht für Musik gestaltet. Spuren lassen sich ein- und ausschalten und automatisch einpegeln (nach EBU R128). Das Fensterlayout ist modular: Anwender können die Spurenhöhe verändern und Zusatztools wie den System-Monitor ins Hauptfenster integrieren oder in unabhängige Paletten-Fenster auslagern. Sehr praktisch ist das Clipboard, das oft verwendete Sound-Elemente spurenbezogen griffbereit vorhält. Ein fertiggestelltes Audiostück lässt sich auf Wunsch gleich als Podcast ausgeben – inklusive Kapitelmarkern, Bildern und Links. Das Tool eignet sich auch für klassische „gebaute Beiträge“, wie man sie aus dem Hörfunk kennt. Die Dateiverwaltung ist lobenswert: Alle importierten Audioelemente landen in einem Ordner, den das Programm am selben Ort anlegt wie die Projektdatei. Die für ambitioniertere Nutzer nützliche Multitrack-Direktaufnahme, bei der mehrere Mikrofonsignale gleichzeitig mitgeschnitten werden, ist der deutlich teureren Pro-Version vorbehalten.

Mit 85 Euro ist Hindenburg Journalist nicht ganz billig, doch der Funktionsumfang und die All-in-one-Oberfläche macht die App gegenüber Kostenloslösungen dennoch empfehlenswert. Schön wäre es, wenn mehr Features der 350 Euro teuren Pro-Version in der Standardvariante zur Verfügung stünden. (Ben Schwan/imj)