Mac & i 3/2017
S. 166
Mac-Spiele
Rollenspiel

Wer das liest, ist tot

Torment: Tides of Numenera heißt ein düsteres Rollenspiel für Leseratten.

Jeder Passant wird mit existentiellen Fragen gelöchert.

Das Abenteuer beginnt unspektakulär mit eingeblendeter Schrift am Rand des pechschwarzen Bildschirms. Im inneren Monolog erkennt der Protagonist, dass er nicht nur sein Gedächtnis, sondern obendrein auch sein Leben verloren hat. Dieses Vorwort setzt die Stimmung für die folgenden 30 Spielstunden: düster, rätselhaft und textlastig. Glücklicherweise ist der Tod nicht endgültig. Doch bevor sich der namenlose Held in der von Magie und Technik geprägten „Neunten Welt” auf die Suche nach Antworten begeben kann, bestimmt ein kurzer Persönlichkeitstest seine Stärke, Geschick und Spezialfähigkeiten. Um Schwächen auszugleichen, heuert man unterwegs anderweitig talentierte Teammitglieder an.

Der Spieler blickt von oben auf das Geschehen und steuert die Figuren wie in einem Strategiespiel per Mausklick zum nächsten Ziel. Was den starren Hintergründen und 3D-Figuren an Details fehlt, füllen wortreiche, ins Deutsche übersetzte Beschreibungen aus. Gespräche beschreiben in epischer Breite selbst die Körpersprache und den Gesichtsausdruck des Gegenübers.

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