Mac & i 4/2018
S. 12
Report
Smartphone-Nutzung

„Wir haben im Kampf gegen die Sucht keine Zeit zu verlieren“

Der Ex-Apple-Manager Tony Fadell im Interview mit Mac & i

Fadell, der lange bei Apple und später bei Google gearbeitet hat, drängt, beide müssten mehr für die „digitale Gesundheit“ ihrer Anwender tun und aktiv Werkzeuge schaffen, um die Smartphone-Sucht zu bekämpfen. Im Gespräch mit Christoph Dernbach führt er aus, wie er sich das vorstellt.

Mac & i: Mr. Fadell, Sie gehörten zu dem kleinen Team, das das iPhone erfunden hat. Das iPhone hat unser Leben verändert. Jetzt sagen Sie, Apple muss sich mit dem Thema Smartphone-Sucht auseinandersetzen. Muss man erwachsene Smartphone-Nutzer, die ihr Gerät stark nutzen, als hochgradig süchtig bezeichnen?

Tony Fadell: Als Miterfinder des ersten iPhones vor 11 Jahren habe ich das letzte Jahrzehnt damit verbracht, unsere Gesellschaften und die Veränderungen in der Welt genau zu beobachten. Als wir das iPhone entwickelten, wollten wir unbedingt erfolgreich sein. Ich glaube aber, keiner von uns hätte je gedacht, dass wir so atemberaubend erfolgreich sein würden. Wir hatten auch keine Ahnung, dass dieses Gerät so allgegenwärtig sein würde und möglicherweise süchtig machen kann.