Mac & i 2/2019
S. 134
Report
Apple
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Apple Store Nanjing Road in Shanghai, China. Bild: Wang Gang für dpa

Stürzt Apple ab?

Was die schlechten Geschäftszahlen konkret bedeuten

Auf Apples Erfolg konnte man sich seit vielen Jahren stets verlassen, sowohl als Anwender wie auch als Anleger. Umso heftiger fielen die Reaktionen aus, als Tim Cook einräumen musste, dass sich das iPhone nicht mehr so gut verkauft – der Aktienkurs ging in den Keller, Analysten sagten das Ende voraus. Damit Apple nicht tatsächlich in eine Abwärtsspirale gerät, muss das Management sich um mehrere Details kümmern.

2019 begann für Apple mit einem Schock. Am ersten Handelstag des Jahres musste der erfolgsverwöhnte Apple-Chef Tim Cook in einem Brief an die Investoren zerknirscht einräumen, dass sein Unternehmen im jüngsten Weihnachtsquartal deutlich weniger Umsatz gemacht hat, als noch drei Monate zuvor prognostiziert. Es war das erste Mal seit 16 Jahren, dass Apple seine Umsatzerwartungen zurücknehmen musste.

Die Apple-Aktie stand bereits in den Wochen vor der Umsatzwarnung mächtig unter Druck: Das Papier hatte seit dem Höchststand von 232 Dollar Anfang Oktober 2018 dramatisch verloren und lag zum Jahresende nur noch bei knapp 158 Dollar. Damit lösten sich 366 Milliarden Dollar Unternehmenswert innerhalb von drei Monaten in Luft auf. Die Warnung an die Investoren ließ den Börsenwert von Apple dann noch einmal kräftig abrutschen. Innerhalb weniger Stunden sank der Wert des Unternehmens um weitere 75 Milliarden Dollar. Seit dem Höchststand im Oktober 2018 hatte Apple damit ungefähr den kompletten Unternehmenswert von Facebook verloren. Allein der Großaktionär Warren Buffet, der 252,5 Millionen Apple-Aktien hält, wurde am Tag der Gewinnwarnung auf einen Schlag um knapp vier Milliarden Dollar ärmer.