Mac & i 1/2022
S. 76
Report
Apple
Bild: Jeff Chiu

Das Leaker-Dilemma

Wie Apple immer wieder durchgesickerte Produktdetails zu schaffen machen

Apple gelingt es seit Jahren immer seltener, seine Kundschaft so richtig zu überraschen. Vor den großen Launch-Events kursieren häufig fast sämtliche Details im Netz, was Apple regelmäßig das Geschäft verdirbt. Konzernchef Tim Cook will nun gegen die Leaks verschärft vorgehen.

Von Christoph Dernbach und Ben Schwan

Das iPhone-Event im Herbst ist im Kalender des Apple-Universums der wichtigste Termin des Jahres. Monatelang bereiten sich Apple-Chef Tim Cook und seine Mitarbeiter auf die Präsentation vor. Die technischen Vorarbeiten für die neue iPhone-Generation beginnen in Teilen sogar schon Jahre vor der Premiere. Dabei versucht der Konzern, sämtliche Informationen bis zur offiziellen Präsentation unter dem Deckel zu halten. Doch das gelingt immer seltener.

Auch 2021 war in dieser Hinsicht wieder schwierig für Apple. Eigentlich hatte Cook geplant, die Öffentlichkeit in einem kurzfristig angesetzten Event im Frühjahr mit einem neuen iPad Pro mit M1-Prozessor zu überraschen. Doch zum großen Ärger der Führungsetage konnte man die wichtigsten Details zur fünften Generation schon vorab bei dem mysteriösen Leaker Kang über den chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo lesen, die dann auch bei Twitter und vielen Websites die Runde machten. Kang sah auch das iPad mini 6 mit vollflächigem Display kommen und lag zuvor bei den neuen Farben des iPhone 12, dessen Speichergrößen oder den verbauten Sensoren richtig. Für Apple ein Desaster.