Bild: Nicolas, istock.com; Montage: Mac & i
Jahr für Jahr das gleiche Spiel: Pünktlich zur hauseigenen World Wide Developer Conference (WWDC) im Juni legt Apple neben der neuen iOS-Version auch ein neues macOS vor, wenngleich immer zunächst nur als Betaversion. Apple lobt dann im üblichen magischen Duktus die zahllosen Verbesserungen des Upgrades: Besser, schneller, funktionaler – es erscheint fast ein Wunder zu sein, dass Macs zuvor überhaupt verwendbar waren. Wer das finale Upgrade dann im Herbst aufspielt, erlebt nicht selten eine Enttäuschung: Drucker, Scanner und Multifunktionsgeräte stellen ihren Dienst ein oder funktionieren unzuverlässig, weil Apple wieder einmal tief im Mac-Betriebssystem herumgebastelt hat.
So kann es zum Beispiel vorkommen, dass der Drucker, der einzelne Seiten oder kurze Dokumente anstandslos druckt, bei einem seltenen Druckauftrag mit mehreren zu druckenden Dateien versagt. Oder dass er nach einer Weile halb volle Seiten mit zeilenweise Sonderzeichen ausspuckt. Bei manchen Modellen treten plötzlich Probleme mit einzelnen Dateitypen auf, sodass sie Word-Dateien anstandslos drucken, aber PDFs nicht. Oder Bilder werden – bei Fotodruckern – falschfarbig abgeliefert. Fehlende Funktionen, ungenaue Füllstände oder völlige Druckverweigerung können weitere Probleme sein.
Zu diesem gar nicht so alten Drucker von 2017 bietet Epson keine Treiber für macOS Monterey.
Wenn der Drucker Unsinn ausspuckt, verstehen sich oft macOS und der Treiber nicht mehr.
Störungen im Druckerbetrieb am Mac können Geräte aller Generationen betreffen, vom 20 Jahre alten USB-1.1-Opa bis hin zu hochmodernen per WLAN angebundenen Multifunktions- und Business-Geräten. Exoten sind nicht zwangsläufig problematischer als Geräte der großen Hersteller, was auch mit dem macOS-Drucksystem zusammenhängt, das auf vier verschiedenen Wegen funktioniert: Neben den von Apple in macOS mitgelieferten oder im Internet bereitgestellten Treibern gibt es noch die Pakete der Hersteller, das Gutenprint-Projekt (siehe Tipp 5) und nicht zuletzt AirPrint – hier kommen Mac und Anwender nicht selten durcheinander. Zur Entwirrung folgen einige Handreichungen.
kurz & knapp
Nach System-Upgrades kümmern sich oft weder Apple noch die Druckerhersteller um funktionierende Printer-Treiber.
Für viele Druckerprobleme gibt es Lösungen, die vom Standardvorgehen abweichen.
Alternative Treiber und Anbindungen bieten häufig nicht den vollen Funktionsumfang.Helfen kann auch ein Printserver oder ein selbst aufgesetzter Raspberry Pi.
1 Drucksystem zurücksetzen
Wenn ein alter Treiber für Probleme sorgt oder eine Umstellung am Drucksystem nach dem macOS-Update Schwierigkeiten macht, kann es zunächst sinnvoll sein, dieses zurückzusetzen. Im Menü „Drucker & Scanner“ in den Systemeinstellungen reicht ein Rechtsklick (Ctrl + Klick) in der Druckerliste, um das entsprechende Menü aufzurufen: Mit Klick auf „Drucksystem zurücksetzen“ werden alle Drucker entfernt, damit aber auch alle Einstellungen und Druckaufträge.
In vielen Fällen bringt dieser Schritt bereits die Lösung: Nach dem erneuten Hinzufügen des Druckers läuft das Gerät wieder reibungslos und auch der in einem Multifunktionsgerät vorhandener Scanner kann wieder die Arbeit aufnehmen.