Mac & i 4/2022
S. 112
Praxis
Emulatoren
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Alte Spiele, neues Glück

Retro-Gaming am Mac ist eine wahre Freude – ohne großen Einsatz.

Klötzchen, die über den Bildschirm flimmern – dass das Spaß macht, wissen alle, die sich schon mit Retro-Gaming beschäftigt haben. Emulatoren holen antike Heimcomputer, Spielekonsolen und sogar Automatenspiele auf den Mac. Die Einrichtung ist ein Kinderspiel.

Von Christian Rentrop

Heutzutage sind Videospiele kompliziert: Teure Hardware, aufwendige Grafik, gigantische Installationen, permanente Onlineverbindungen und nicht zuletzt komplexe Spielewelten verhindern bei vielen altgedienten Zockern, dass Freude am Spielen aufkommt. Die Sehnsucht nach einfacheren Zeiten ist deshalb groß: Zeiten, in denen es reichte, eine Diskette oder ein Modul einzustecken oder eine Münze einzuwerfen und sofort loszulegen. Spiele wie Asteroids, Another World, Lemmings, Sonic, Super Mario oder Zelda boten trotz einfachster Klötzchengrafik auf wenigen Kilobyte Speicherplatz eine fantastische Spieltiefe und Langzeitmotivation. Zwar gibt es bis heute zahllose Klone oder moderne Spiele mit alten Konzepten und Retrografik, doch die wenigsten davon reichen an die Genialität der Originale heran. Dieses Wissen betrifft übrigens nicht nur alte Hasen: Auch jüngere Jahrgänge sind vom Minimalismus der Spieleklassiker angetan. Kein Wunder also, dass das legendäre Mario Kart auf dem Super-NES bis heute ein Partykracher ist – und Retro-Gaming voll im Trend liegt.

Flohmärkte und Online-Marktplätze nach gebrauchten Konsolen abzugrasen, stellt für viele keine Option dar: Jahrelange Spielemarathons und alternde Elektronik macht die betagten Geräte oft fehleranfällig. Und die modernen Minikonsolen, die seit einigen Jahren immer wieder angeboten werden, sind nicht nur teuer, sondern oft auf einige wenige Spieletitel beschränkt. Zum Glück gibt es noch eine dritte Lösung: Emulatoren, die die alten Spielekonsolen mit wenigen Klicks kostenlos auf den Mac holen.