Make Magazin 1/2016
S. 34
Lieblingswerkzeug

Stufenbohrer

Kennen Sie das, wenn man sich aus Unkenntnis mit manchen Dingen jahrelang abmüht und dann irgendwann diesen Loriot’schen Ach!-Moment erlebt? Mir ging es vor Jahren so mit dem Bohren von Löchern in dünnere Kunststoffplatten. Erster Bohrgang, Loch noch zu klein, größeren Bohrer einspannen, nochmal Bohren. Oder wenn das heimische Bohrersortiment ausgerechnet bei 10 mm endete, dass Loch aber 14 mm groß sein sollte – entweder feilte ich das Loch auf oder setzte dann doch rabiat den Forstnerbohrer an. Alles sehr zeitraubend.

Stufenbohrer schneiden und entgraten zugleich.

Irgendwann stolperte ich dann im Katalog eines Versandhändlers über Stufenbohrer. Damit kann man, ohne das Werkzeug zu wechseln, Löcher von 4 mm bis 32 mm bohren. Zusammen mit einem Akkuschrauber geht das bei Kunststoffplatten erstaunlich leicht, bei Holz und Metall muss man bei den größeren Durchmessern schon kämpfen oder die Standbohrmaschine zu Hilfe nehmen. Der Spaß endet allerdings dann auch dort, wenn das Metallwerkstück dicker als 4 mm ist.

Da zwischen den jeweiligen Lochgrößen ein schräger Übergang ist, kann man den Stufenbohrer gleich auch noch zum Entgraten des Lochs einsetzen. Wie bei normalen Bohrern gibt es Stufenbohrer in verschieden harten Ausführungen. Neben dem Stufenbohrer gibt es noch die kleineren Kegelbohrer zum Aufbohren von Wellplatten für Dächer sowie Blechschälbohrer, die keine Stufen aufweisen. Durch das Fehlen der bremsenden Stufen geraten Löcher dann aber mitunter zu groß. dab