Make Magazin 1/2016
S. 144
Bücher

3-D-Drucker selber bauen

Mach’s einfach

Höchstens 250 Euro an Materialkosten fallen für den 3D-Drucker an, der in diesem Buch als Selbstbauprojekt vorgestellt wird – die Differenz zu handelsüblichen 3D-Druckern wird durch den Einsatz der eigenen Zeit wettgemacht. Das Buch erläutert zuerst die Auswahl der geeigneten Bauteile. Dabei orientiert es sich an etablierten Modellen, vor allem dem Open-Source-RepRap Mendel90. Der Aufbau des Rahmens erfolgt mit stabilen Holzfaserplatten aus dem Baumarkt. Elektronik und Extruder werden vorgefertigt gekauft, wobei sinnvolle Anhaltspunkte für die Kaufentscheidung geliefert werden. Jedes Baumodul wird in einem eigenen Kapitel ausführlich behandelt, ebenso das Aufspielen der Firmware, die Einrichtung der Drucksoftware auf dem PC und das nötige Feintuning des Druckers. Vorschläge für mögliche Aufrüstungen schließen das Buch ab.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, warum man ein Buch über 3D-Drucker kaufen sollte, deren Aufbauanleitungen frei im Internet zugänglich sind. Allerdings legt das Buch andere Schwerpunkte: Es trägt das verfügbare Wissen zusammen und bereitet es mit Illustrationen und zusätzlichen Erklärungen etwa zum Umgang mit Sägen und Bohrern auf. Es ist also insbesondere für angehende Maker eine nützliche Informationsquelle und kann als Einstieg in die Themen 3D-Druck und Holzbearbeitung dienen. Roland Hieber/hch

Humble Bundle

Bücher im Dutzend

Ein „bescheidenes Bündel“, so die deutsche Übersetzung, bieten Humble Bundles. Die gleichnamige Firma bündelt zu verschiedenen Themen jeweils Medien und verkauft sie zusammen. Das Besondere: Die Pakete sind nur eine begrenzte Zeit erhältlich und können zum selbst gewählten Preis erworben werden. Pay-what-you-want heißt das Prinzip. Inzwischen wird ein Mindestbetrag von einem britischen Penny verlangt, früher waren auch Bestellungen für umsonst erlaubt. Anreize, mehr auszugeben, gibt es natürlich auch. Wer mehr zahlt als der Durchschnittskäufer bekommt zusätzliche Produkte oben drauf. Ab bestimmten Beträgen sind noch weitere Titel enthalten. Ein Teil des Kaufpreises kann pro Bundle an eine wohltätige Organisation gespendet werden, von den Ärzten ohne Grenzen bis zur Wikimedia Foundation.

Die Plattform existiert seit 2010 als Vertriebsform für Computerspiele kleiner, unabhängiger Firmen. Nach ersten Erfolgen mit eBook-Bundles gibt es seit einem Jahr regelmäßige eBook- und Audiobücher-Pakete. Neben vielen Comics sind darunter immer wieder Bücher für Maker oder etwa Basteln mit Lego. Die eBooks können als PDF-Dateien oder im ePub-Format für mobile Reader heruntergeladen werden. Audiobücher werden als mp3-Dateien angeboten. Einen Kopierschutz gibt es nicht. hch

Make: Bicycle Projects

Upgrades fürs Fahrrad

Das englischsprachige Fahrrad-Bastelbuch richtet sich an alle, die neu auf dem Gebiet des Radschraubens sind. Mit vielen Bildern und kurzen Texten erklärt der Autor von den Einzelteilen des Rads und ihrem Zweck, bis hin zur richtigen Reihenfolge des Auseinanderschraubens hin, alles. Auf 136 Seiten zeigt er, welche einfachen Ergänzungen oder Optimierungen man am Fahrrad vornehmen kann und wie man sein altes Rad komplett überarbeitet.

Neben einer erschöpfenden Auflistung aller Werkzeuge findet man im Buch außerdem Hinweise für die Überarbeitung und den Neuaufbau von Rahmen und die Möglichkeiten, das Fahrrad um Transportmöglichkeiten zu erweitern. Was natürlich auch nicht fehlen darf, sind schöne Elektronik-Projekte für Fahrräder. In 13 Projekten ist dabei vom einfachen Anbringen von EL-Wire über das solarbetriebene Handyladegerät bis hin zur Musikanlagen-LED-Kühlbox-Fahrrad-Erweiterung alles enthalten. esk

CNC-Fräsen für Einsteiger

Aufbau, Inbetriebnahme und Einsatz

Die Preise für CNC-Fräsen sinken ständig, aber die Benutzung erfordert weiterhin viel Sachverstand. Bei der Auswahl der Fräse, der Fräswerkzeuge, der Materialien und der Software gibt es vieles zu beachten. Rattat will ambitionierten Einsteigern helfen, die steilsten Klippen schnell zu umschiffen.

Er beschreibt die Grundlagen der CNC-Technik ausführlich und unterstützt bei der Auswahl eines geeigneten Produkts. Für seine Zwecke scheint die Stepcraft-2/600 optimal und er führt mit vielen detailreichen Abbildungen durch den Aufbau des Geräts. In Verbindung mit den Online-Videos des Herstellers kann hier nicht mehr viel schiefgehen, aber ein wenig handwerkliches Geschick ist vonnöten.

Weiter geht es mit der Inbetriebnahme inklusive Einrichtung der Software. Nach einem ersten Testlauf analysiert der Autor welches Werkzeug für welches Material geeignet ist und welche Kühlung verwendet werden sollte. Dazu fertigt er viele Beispiel-Artefakte mit unterschiedlichen Hölzern, Kunststoffen, Metallen und Fräswerkzeugen. Die Ergebnisse vergleicht er sogar unter dem Mikroskop.

Schrittweise erweitert er die Fräse um ein Gehäuse mit Absaugvorrichtung, einen Werkzeuglängensensor und ein Wasserbad zum Fräsen gesundheitsgefährdender Stoffe. Auch probiert er unterschiedliche Anwendungen, wie zum Beispiel das Fräsen von Platinen.

Rattat bietet nützliche und praxisgerechte Tipps und hat typische Einsteiger-Probleme stets im Hinterkopf. Das Buch könnte den entsprechenden Fräsen durchaus als Handbuch beiliegen. Es wird voraussichtlich im März erscheinen. Maik Schmidt/hch

Youth Makerspace Playbook

So entstehen Makerspaces für Kinder

„Jedes Kind ein Maker“ ist das Motto der gemeinnützigen Maker Education Initiative und das Ziel dieses Leitfadens. In sechs übersichtlichen Kapiteln werden die Fragen behandelt, die sich jeder stellen sollte, der einen Makerspace für Kinder gründen möchte – vom Ort über die Finanzierung bis zur Anbindung an lokale Maker-Gemeinschaften. Im Fokus stehen Schulen, Büchereien und Museen als etablierte Lernorte. Allerdings könne jeder Bastelkoffer der Ausgangspunkt für einen Makerspace sein, so die Autoren. Auch einen Überblick über Lehr- und Lernkonzepte von strukturiert bis offen gibt es. Ausführlich behandelt werden die notwendigen Materialien und Werkzeuge: möglichst einfach, günstig und nachhaltig sollen sie sein. In jedem Kapitel gibt es viele Beispiele aus existierenden Makerspaces, deren Webseiten zum Weiterlesen verlinkt sind. Kurze Erfahrungsberichte und Checklisten im Anhang runden die Vorstellungen ab. Der gesamte Leitfaden steht unter Creative Commons-Lizenz und darf daher weitergegeben und verändert werden. Besonders gefallen hat uns, dass der Fokus stets auf der Arbeit mit den Kindern liegt, die von Anfang an in die Planung des Makerspace miteinbezogen werden sollten. hch