Pine64
Single Board Computer
Mit seinem Cortex-A53-Vierkerner (Allwinner A64) bietet das Pine64-Board eine interessante Alternative zum Raspberry Pi 3 und Odroid C2, die beide den gleichen Prozessor nutzen. Das im Vergleich zum Pi mehr als doppelt so große Pine64-Board wird mit 512 MByte, 1 GByte oder 2 GByte Speicher für jeweils spottbillige 15, 19 oder 29 US-Dollar angeboten. Alle Ausführungen haben zwei USB-2.0-Ports, HDMI 1.4, 1 Gigabit-Ethernet, Kopfhörerausgang sowie einen Display-(DSI-) und Kameranschluss (CSI), einen MicroSD-Kartenslot für das Betriebssystem, eine zum Pi kompatible 40-polige Steckerleiste sowie einen zusätzlichen „Euler Bus“ mit 34 Pins. Mit seiner MALI-400-Dual-Core GPU kann es H.264 und H.265 jeweils mit bis zu 30 FPS dekodieren. Wie üblich in diesem Preissegment fehlen SATA und USB 3.0.
Für einen Test lag uns die Version mit 1 GByte vor, auf der auch bereits das optional erhältliche WLAN/Bluetooth-Erweiterungsboard (11 US-Dollar) montiert war. Als Betriebssysteme stehen neben Debian Jessie und Ubuntu Xenial auch Arch Linux, Android und RemixOS jeweils in 64-Bit-Ausführung zum Download bereit. Wir haben das Board mit Ubuntu getestet, das nach dem Booten einen XFCE-Desktop in Full-HD-AufLösung anzeigte.
Das ganze System lief allerdings recht wackelig. Firefox stürzte beim Start regelmäßig ab, die Systemeinstellungen ließen sich nicht aufrufen, beim Aktualisieren der Repositories über das Software-Center blieb das ganze Board stehen. So machte das Arbeiten mit dem Pine64 nicht so richtig Spaß. Ähnliche Klagen finden sich auch in den Pine-Foren.
Immerhin gelangen uns einige Benchmarktests problemlos: Bei Sysbench kam der Pine64 fast an den Odroid C2 heran, beim Speicherdurchsatz und der Anbindung der SD-Karte lag er auf Pi-3-Niveau. Technisch und preislich gesehen ist der Pine64 ein geiles Board. Bei der Softwarentwicklung setzt der Anbieter weitgehend auf die Community. Da der Pine jedoch erst seit März ausgeliefert wird, steht das Projekt noch eher in den Startlöchern. Derzeit greift man besser noch zum C2 oder Pi 3. —dab
Die Befehle lauteten: sysbench --test=cpu --num-threads=4 --cpu-max-prime=20000 run hdparm -Tt /dev/mmcblk0 mbw 100