Make Magazin 5/2016
S. 38
Was uns inspiriert
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Vegapin – virtueller Flipper im Eigenbau

Solide wie in alten Zeiten und mit mehr Liebe eingebaut als in irgendeinen Flipper von der Stange: die Taster des Vegapins.
Detail: Das Gehäuse des Vegapin ist an verschiedenen Stellen mit Aufsätzen aus dem 3D-Drucker versehen. Hier ein Fuß. Bild: Sascha Rossier

Virtual Pinballs sind Flipperkästen, deren Inneres aus Computern und Bildschirmen besteht und auf denen man dank der unendlichen Speicherkapazitäten moderner Hardware zahllose alte und neue Flipper spielen kann. Sascha Rossier wollte so einen Flipper haben und hat ihn sich mit „Säge, Lötkolben, Tastatur und 3D-Printer“ in 16 Etappen, die er in einem Projekttagebuch online dokumentiert hat, selbst gebaut. Dabei hat der Bastler nicht nur viel Zeit und Mühe auf sein Projekt verwendet. Die Materialkosten für den Flipper betragen über 2000 Schweizer Franken. Der selbstgebaute Flipper ist allerdings auch sehr beeindruckend – die Software schafft es, das Spielgefühl von den klassischen Flippern wieder aufleben zu lassen, und dank der riesigen Auswahl an Spielen wird dieses Projekt wohl lange im Gebrauch sein. esk

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Elektromechanischer Schmuck

Eine der drei Ketten des Familienunternehmens: Die Anhänger bewegen sich dank Motoren, die unter ihnen verborgen sind.
Auf der Rückseite der Ketten ist ein Bluetooth-Modul angebracht. Man kann mit dem Smartphone steuern, wann sich die Ketten bewegen.

Leonhard Peschta ist Künstler, sein Vater Michael Peschta Goldschmied. Beide zusammen haben Ketten entwickelt, deren Anhänger von Motoren bewegt werden, wenn die Trägerin sie über ein verbundenes Smartphone startet. Die Anhänger bestehen bei allen Ketten aus Rechtecken aus Silber. Sie werden entweder über ein Gelenk auf und ab bewegt oder sind an der Rückseite mit einem bogenförmigen Metall versehen, das über einen Motor vor und zurück geschoben wird. Auf den ersten Blick sieht man den Ketten die ihnen innewohnende Technik nicht an. Umso größer ist der Überraschungseffekt, wenn sie sich plötzlich bewegen. Die Schmuckstücke verbinden die klassische Goldschmiedekunst des Vaters – auch der Großvater war schon Goldschmied – mit der modernen Elektronik, mit der sich der Sohn im Studium beschäftigt hat. „Wir wollten eine andere Art von Wearable Technology machen“, erzählte uns Leonhard auf der Ars Electronica in Linz, „klassisch und gleichzeitig modern.“ Zurzeit haben sie drei Ketten im Angebot, die von Hand angefertigt werden. Zu den Ketten gibt es eine Android- oder iOs-App, mit der man die Geschwindigkeit, die Pulsfrequenz und das Puls-Pause-Verhältnis einstellen kann. Außerdem kann man wählen, ob die beweglichen Teile automatisch gestartet werden, oder nur dann, wenn man einen Anruf oder eine SMS erhält. esk