Make Magazin 6/2016
S. 70
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Rauchmelder

Deutsche Wohnungen werden seit einigen Jahren zunehmend mit Brandmeldern nachgerüstet. Neben etwas Elektronik findet man in günstigen Meldern auch einen IC, dessen Signale sich vom Arduino auslesen lassen.

Oft genug Brandmelder genannt, erkennen Rauchmelder tatsächlich Rauch. Dafür sitzt in der Messkammer eine Kombination aus Lichtsender und Empfänger, die auch im Staubsaugerroboter (Make 04/16) eingesetzt wurde, um die Umgebung zu überprüfen. Die LED und die schwarz gefärbte Empfängerdiode sind versetzt voneinander auf einer Scheibe angebracht und werden nach außen abgeschirmt. Auch die Riffelung des schwarzen Plastiks soll Streulicht innen und außen verhindern. Erst, wenn Rauchpartikel in die Messkammer ziehen, reflektieren sie das Infrarotlicht, sodass es den Sensor erreicht und den Rauchmelder auslöst. Teure Rauchmelder werden noch mit engmaschigen Drähten vor Insekten und Staub geschützt, die einen Fehlalarm auslösen könnten.

Neben dem IC finden sich rechts die Status-LED und ein Metallhaken als Taster für die Statusüberprüfung.
Der Piezosummer ist über drei angelehnte Beinchen mit der Platine verbunden.
Die Wände der Messkammer sind offen, aber versetzt angeordnet, damit Luft und Rauch einströmen können.

Rauchmelder für den Heimgebrauch haben meist einen Piezosummer, der Alarm schlägt. Hier bietet sich bereits eine Möglichkeit, das Signal abzugreifen und den Melder in ein Heimautomationssystem einzubinden oder weitere Alarme anzuschließen. Günstige Geräte nutzen außerdem den Rauchmelder-IC MC145010 oder einen pinkompatiblen Chip, der einen Pin für einen Kommunikationsbus (Pin 7) hat. Über den Zweidraht-Bus können bis zu 40 Melder verbunden werden. Auch der Anschluss an einen Arduino ist möglich. Dazu muss der Pin mit dem Ground-Pin (Pin 14) herausgeführt werden. Ein Pull-Down-Widerstand hält den Netzwerkpin auf Ground bis zum Alarm. Dieser kann am Arduino über analogRead() an einem analogen Pin oder attachInterrupt() an einem digitalen Pin abgegriffen werden. Bei der Spannungsversorgung sollte man sich allerdings nicht auf die 5 Volt des Arduino verlassen, da dann der Piezosummer eingreift und eine leere Batterie meldet. hch