Drahtlos spielen mit Bluetooth

Der Bastler Mario Lukas hat die zwei Kinderspiele Looping Louie und Mindflex miteinander verbunden und so ein „gedankengesteuertes Looping Louie“ erfunden. Im dritten Teil unserer Artikelreihe zu diesem Bastelprojekt erklären wir, wie man Mindflex und das automatisierte Looping-Louie-Spiel drahtlos über Bluetooth miteinander verbindet.

von Elke Schick (Text und Bilder) und Mario Lukas (Projekt)

In der Ausgabe 3/16 haben wir gezeigt, wie man das Mindflex-Stirnband an einen Arduino anschließt und die Daten auswertet. Damit haben wir veranschaulicht, wie man das Auslesen der elektrischen Aktivität des Gehirns in eigene Elektronikprojekte einbinden kann. Im folgenden Artikel in der Ausgabe 4/16 haben wir uns der Automatisierung des Looping-Louie-Spiels gewidmet. Denn die Steuerung mit dem Mindflex-Stirnband erfordert einen Mechanismus, der die Hebel des Looping-Louie-Spiels automatisch auslöst. Zusätzlich haben wir die drei Hebel, die nicht über das Mindflex-Stirnband gesteuert werden, mit Ultraschallsensoren ausgestattet, die ein Signal ausgeben, wenn sich das in der Mitte rotierende Flugzeug nähert. In diesem letzten Artikel zu dem Projekt zeigen wir, wie man das Mindflex-Stirnband und den Arduino per Bluetooth aneinanderkoppelt.

Bevor wir die Module weiter einrichten, müssen wir die Rollen Master und Slave verteilen.

Looping Louie und Mindflex

Wer so gar nicht weiß, mit was hier gebastelt wird, dem sei kurz erklärt, worum es sich bei den Gesellschaftsspielen Looping Louie und Mindflex handelt. Mindflex ist ein Spiel, bei dem ein Ventilator so eingestellt wird, dass er einen Schaumstoffball über einen vorgegebenen Parcours bläst. Der Ventilator wird von den Mitspielenden durch Gehirnwellen gesteuert. Das ist mithilfe eines Stirnbands möglich, das mit drei Elektroden die elektrische Aktivität des Gehirns misst. Diese unterscheidet sich je nach dem Grad der Entspannung, Konzentration oder des Stress, den ein Mensch empfindet. Den unterschiedlichen Bewusstseinszuständen sind sogenannte Gehirnwellen zugeordnet, die in unterschiedlichen Frequenzen pulsieren. Das Mindflex-Stirnband gibt sowohl die Aktivität in den verschiedenen Frequenzbereichen aus als auch Werte, die „Aufmerksamkeit“ und „Meditation“ genannt werden. Je höher die gemessenen Daten bei diesen Werten sind, desto genauer kann man die Stärke des Ventilators steuern. Looping Louie wiederum ist ein Kinderspiel, bei dem es um Schnelligkeit geht. In der Mitte des Spielfelds dreht ein Motor einen Arm im Kreis, an dessen Ende die Plastikfigur Louie in einem Flugzeug sitzt. Die Spielenden wachen je über eine sogenannte Hühnerstange, bei der er sich um eine erhöhte Plastikschiene handelt, in die man drei runde Plastikscheiben mit Hühneraufklebern steckt. Um zu verhindern, dass das Flugzeug mit der Hühnerstange kollidiert, kann man es mit einem Hebel in die Höhe schleudern, sodass die eigenen Hühner nicht von der Stange geschubst werden.

Mario Lukas hat bei diesem Projekt für die drahtlose Verbindung zwischen Mindflex-Stirnband und Arduino eine serielle Bluetooth-Brücke eingesetzt. Die Brücke selbst hat er mit zwei HC-05-Modulen (auch: BTM400_6B) eingerichtet. Diese beliebten und günstigen BT-Module konvertieren wie alle Module der HC-Serie serielle Signale in Bluetooth-Signale. Für den Hobby-Bedarf sind die Module HC-05 und -06 im Verkauf. Für Bluetooth-Module gibt es zwei Modi Operandi: den Master-Modus und den Slave-Modus. Das Slave-Modul funktioniert so, wie die meisten Bluetooth-Geräte, die per Bluetooth an Rechner, Tablets oder Telefone angeschlossen werden: Sie warten auf die Steuerung von außen. Das Master-Modul hingegen entspricht dem Bluetooth-Adapter in den Steuergeräten – es verbindet sich mit dem Slave-Modul und kommuniziert mit ihm. Um die Brücke herzustellen, benötigt man zwei Module mit unterschiedlichen Rollen. Die HC-06-Module werden nur als Slave verkauft, die HC-05-Module kann man entsprechend konfigurieren.