Make Magazin 1/2017
S. 22
Lieblingswerkzeug

Testofon

Bei meinem Testofon handelt es sich um einen akustischen Durchgangsprüfer, den mir meine Mutter vor 37 Jahren als Bausatz zu meinem 15. Geburtstag schenkte. Dieses immer noch hervorragend funktionierende Prüfinstrument zählt bis heute zu meinen meist gebrauchten Werkzeugen. Ich ziehe es immer noch den eingebauten akustischen Durchgangsprüfern in modernen Multimetern vor.

Der Aufbau besteht im Wesentlichen aus zwei Transistoren (BC237 oder Ähnliches), die zu einem Multivibrator geschaltet sind. Durch den Einbau eines Kaltleiters hat das Gerät laut Bausatzhersteller eine kurzzeitige Spannungsfestigkeit von bis zu 500 Volt. Das habe ich allerdings noch nicht getestet, jedoch ist es schon öfters versehentlich mit der 230-Volt-Netzspannung in Berührung gekommen. In diesem Fall musste ich lediglich ein paar Minuten warten, bis der Kaltleiter wieder abgekühlt war.

Anhand der Tonhöhe ist es sogar möglich, die Größenordnung von Widerständen zu schätzen. Mit einem guten Gehör kann man bei Dioden auch feststellen, ob es sich um eine normale Siliziumdiode oder um eine Schottkeydiode handelt. Die Funktion eines bipolaren Transistors prüfe ich meistens, indem ich das Testofon mit dem Kollektor und dem Emitter verbinde und mit einem feuchten Finger die Basis zum Kollektor überbrücke. Bei Kondensatoren mit relativ niedriger Kapazität im nF-Bereich kann beim Anlegen der Messspitzen des Testofons noch ein Knacken vernommen werden, bei Kapazitäten im µF-Bereich hört man einen abklingenden Ton. Große Induktivitäten machen sich durch einen anschwellenden Ton bemerkbar. Auch Übertrager und Transformatoren lassen sich testen. Wird das Testofon mit der Primärwicklung verbunden, verändert sich der Ton, wenn eine der Sekundärwicklungen kurzgeschlossen wird. pff